Neuss Die heiligen drei Könige in neuen Gewändern

Neuss · Rund 40 Kinder im Alter zwischen fünf und 13 Jahren werden allein in Weckhoven als Sternsinger ausgestattet. Sie sammeln für Tansania.

 Anja Mecking zeigt Birgit und Janina, wie und was sie anziehen, damit sie als Sternsinger auch Eindruck machen.

Anja Mecking zeigt Birgit und Janina, wie und was sie anziehen, damit sie als Sternsinger auch Eindruck machen.

Foto: Woi

Im Jugendheim der St.-Paulus-Kirche liegt schon alles bereit, was die Sternsinger brauchen: Auf Tischen sind weiße Gewänder und der Kopfschmuck ausgebreitet, und die bunten Umhänge hängen ordentlich über den Stuhllehnen. Janina und Birgit entscheiden sich für hellblaue Umhänge mit goldfarbener Borte. Passt prima, fast ein bisschen wie eine Prinzessin.

Für die großen Jungen zaubert Anke Bokler neue, selbstgenähte Gewänder aus ihrer Tasche. "Die Jungen werden immer größer, da haben wir in der Gemeinde nach Stoffresten gefragt und ich habe mich zusammen mit meiner Schwiegermutter an die Nähmaschine gesetzt", sagt Bokler, die mit zwei weiteren Gemeindemitgliedern die Organisation der Sternsinger betreut. Am Mittwochmorgen wird die Gewänderprobe gemacht. Rund 40 Kinder im Alter zwischen fünf und 13 Jahren müssen ausgestattet werden.

Zunächst aber schauen alle Kinder einen Film über Kinder in Tansania, also dem Land, für das sie am 6. Januar Spenden sammeln. Projekte, die sich um die Gesundheitsversorgung von Kindern kümmern, sollen unterstützt werden. "In den letzten Jahren haben die Kinder rund 5000 Euro sammeln können", sagt Cornelia Kiener, die bei der Organisation in Weckhoven hilft. Sie weiß aber auch, dass die Kinder sich anstrengen. "Zunächst findet ein Aussendungsgottesdienst statt, in dem die Kinder und ihre Utensilien, also Stern, Liederheft und Sammelbüchse gesegnet werden. Dann ziehen sie auf festen Routen los und bekommen Mittagessen, das die Pfadfinder gekocht haben. Wenn dann noch Straßen nicht abgegangen wurden, geht es weiter. Die kleinen Kinder ziehen nicht mit durch die Straßen, sondern besuchen die Bewohner des St. Theresienheims und des Hubertusstiftes", erklärt Kiener, die schon lange dabei ist.

Genauso wie Daniel, der schon zum achten Mal in die Rolle eines der drei heiligen Könige schlüpft. Der 13-Jährige geht mit seinen Freunden Hagen (12) und Moritz (11) in einer Gruppe. "Es macht wirklich Spaß, und dass wir anderen Kindern helfen können, ist das Beste an der Sache", sagen alle einstimmig. "Die meisten Leute sind auch sehr nett zu uns, nur manchmal werden wir einfach weggeschickt. Aber wir machen trotzdem weiter", sagt Hagen.

Dieses Jahr dürfen die drei die neuen Gewänder ausprobieren. Auch mit den dicken Jacken drunter, passen sie ausgezeichnet. Nur Schminke ins Gesicht — das gibt es nicht: Mädchenkram, eben. Zum Schluss sind alle Kinder glücklich versorgt mit Gewändern, die von der Größe gut passen, und somit bestens vorbereitet für das Singen am Tag der Heiligen Drei Könige.

(NGZ)
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