Serie Sicher Wohnen Die Bauprojekte sind auf die Zukunft ausgerichtet

Neuss · Bei den Projekten der GWG Neuss steht die nachhaltige Wohnsicherheit im Fokus - auch mit Blick auf die Mieten.

 Ulrich Brombach ist seit 1999 Vorstand der GWG.

Ulrich Brombach ist seit 1999 Vorstand der GWG.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Neuss Die Menschen in Deutschland zieht es vermehrt in die Städte, Landflucht ist ein anhaltend aktuelles Thema. Die Folge: Bezahlbarer Wohnraum wird knapper. Wer sich zurzeit um eine Wohnung in hiesigen Großstädten wie Köln oder Düsseldorf bemüht, braucht Geduld, Glück und Geld, am besten gleichzeitig. Aber auch in Neuss steigt die Nachfrage. Um diese zu bedienen, sorgt die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft Neuss (GWG) mit verschiedenen Neubauprojekten und Instandsetzungsmaßnahmen für langfristige Wohnsicherheit.

"Unsere Bauprojekte orientieren sich sehr stark am Thema Zukunftssicherheit", sagt Ulrich Brombach, seit 1999 Vorstand der GWG. "Die erreichen wir vor allem durch drei Eigenschaften unserer Neubauten: sie sind barrierefrei oder zumindest barrierearm, energieoptimiert und bezahlbar." Rund ein Drittel der Neubauwohnungen, die zurzeit bei der GWG entstehen, sind öffentlich gefördert, also Mietern mit Wohnberechtigungsschein vorbehalten. Bauliche Unterschiede zu frei finanzierten Wohnungen gibt es allerdings keine. "Wir bauen den gleichen Standard durch. Im Neubaukomplex Stauffenbergpark beispielsweise entstehen sowohl frei finanzierte als auch öffentlich geförderte Wohnungen, vom Baustandard her sind sie exakt gleich", erklärt Brombach. Aber auch ohne Wohnberechtigungsschein ist das Wohnen bei der GWG für die Mieter bezahlbar, es greift das Prinzip der Mitgliederförderung. "Wir reizen nicht die Möglichkeiten des hiesigen Mietspiegels aus, als Genossenschaft haben wir eine soziale Verpflichtung unseren Mietern gegenüber. Wir haben sozusagen eine selbst auferlegte Mietpreisbremse", sagt der 55-Jährige.

Bei den frei finanzierten Wohnungen lägen die Kosten durchschnittlich 15 Prozent unter der üblichen Miete, erklärt er weiter. Möglich sei das durch eine Mischfinanzierung und gute Kalkulation. "In einem so großen Stil wie wir baut in Neuss niemand frei finanzierten Wohnraum, so tragen wir zur nachhaltigen Wohnsicherheit in Neuss bei."

Zur Zukunftssicherheit gehört neben dem finanziellen und energetischen Aspekt - in vielen Neubauten befinden sich Blockheizkraftwerke - auch die Barrierefreiheit in den Wohnungen. "Noch vor zwölf Jahren haben wir lange überlegt ob Aufzüge eingebaut werden sollen. Das ist natürlich mit Kosten verbunden und die meisten Mieter waren nicht bereit, dafür einen Mehrpreis zu zahlen", erzählt Brombach. Das habe sich heute erheblich gewandelt, aber nicht, weil die Menschen gebrechlicher würden. "Eher ist ja das Gegenteil der Fall,", sagt Brombach. "Jedenfalls ist das Problembewusstsein der alternden Gesellschaft in den letzten Jahren gestiegen, dem tragen wir Rechnung. Aufzüge sind heute Standard in Mehrfamilienhäusern, auch das ist eine Investition in die Zukunft."

(NGZ)
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