Neuss Design-Preis für Neusser Mondphasenuhr

Neuss · Georg Plum, Designer und Geschäftsführer des Neusser Uhren- und Schmuckherstellers M&M, erhält heute in Frankfurt den "German Design Award". Der 56-Jährige wird ausgezeichnet für eine Uhr mit astrologischem Touch.

 Uhrendesigner Georg Plum (56) ist seit 14 Jahren Geschäftsführer der Neusser Firma M&M.

Uhrendesigner Georg Plum (56) ist seit 14 Jahren Geschäftsführer der Neusser Firma M&M.

Foto: M&M Germany

Georg Plum, Designer und Geschäftsführer des Neusser Uhren- und Schmuckherstellers M&M, erhält heute in Frankfurt den "German Design Award". Der 56-Jährige wird ausgezeichnet für eine Uhr mit astrologischem Touch.

Als die Nachricht über die Nominierung im Herbst vergangenen Jahres durchsickerte, war die Überraschung groß. "Irgendjemand muss auf die Uhr aufmerksam geworden sein, wir haben jedenfalls nichts eingereicht", sagt Georg Plum. Der Designer und Geschäftsführer des Neusser Uhren- und Schmuckherstellers M&M an der Bockholtstraße nimmt heute in Frankfurt seinen ersten "German Design Award" in der Kategorie "Excellent Product Design - Luxury Goods" entgegen. Es ist einer der weltweit anerkanntesten Wettbewerbe auf diesem Gebiet, dementsprechend groß ist die Begeisterung. "Im Januar haben wir erfahren, dass wir die Auszeichnung erhalten. Das ist eine Ehre für uns", sagt Plum.

Das Werk, das ihm den begehrten Preis einbrachte, trägt den schlichten Namen "Moon" - eine Uhr, die neben Zeit, Datum und Wochentag auch die Mondphasen anzeigt. Unterschieden wird zwischen Vollmond, abnehmendem Mond, Neumond und zunehmendem Mond.

Manche Menschen sind überzeugt, dass er sich auf das körperliche und seelische Befinden auswirkt. In vielen esoterischen Büchern wird ein Zusammenhang zwischen Mondphasen und verschiedenen Lebenssituationen hergestellt. So soll der Stand des Mondes unter anderem Einfluss auf Schlaf, Unfallhäufigkeit, Komplikationen bei Operationen und Geburten oder auf das Haarwachstum haben. In früheren Zeiten war der Mond besonders in der Landwirtschaft ein wichtiges Instrument, um herauszufinden, wann gesät, gedüngt und geerntet werden kann. Wissenschaftliche Studien, die derartige Auswirkungen belegen, gibt es jedoch nicht. Dennoch scheint Plum der Mond geholfen zu haben. "Ich habe beim Design wohl eine gute Mondphase erwischt", sagt der Geschäftsführer lachend, der knapp vier Monate an "Moon" tüftelte.

Anlass für die Gestaltung der ungewöhnlichen Uhr war der 40. Geburtstag der Firma im vergangenen Jahr, zu dem sich Plum, der Goldschmied lernte und in Düsseldorf Produktdesign studierte, etwas Außergewöhnliches einfallen lassen wollte. Zuvor leitete er sein eigenes Design-Büro in Hamburg. 2002 übernahm er schließlich die Firma vom langjährigen Inhaber Volkert Augustiny, der sich aus Altersgründen zurückgezogen hat.

In den 1980er Jahren erschien bereits eine Mondphasenuhr von M&M, die gut verkauft wurde. "Moon", die sowohl von Frauen als auch von Männern getragen werden kann, ist eine Anlehnung an den früheren Kassenschlager. Das Datum wird nicht in einem speziellen Fenster gezeigt, sondern wurde auf dem Ziffernblatt positioniert. Der Kreislauf des Mondes wird in einem Halbkreis unter den Zeigern dargestellt.

Im Hintergrund ist ein dunkelblauer Sternenhimmel zu sehen. "Ansonsten orientiert sie sich am Design von klassischen Uhren", sagt Plum, der unter anderem bereits mit mehreren Red-Dot-Design-Awards ausgezeichnet wurde. Zum Designprozess gehöre laut des M&M-Geschäftsführer weit mehr, als nur eine Skizze zu zeichnen. "Da gehört schon ein wenig Hintergrundarbeit dazu."

Waren Mondphasenuhren lange Zeit ein eher selten zu beobachtendes Schmuckstück, nimmt Georg Plum derzeit einen merklichen Wandel wahr: "Jahrelang war der Uhrenmarkt dominiert von großen Chronographen, doch die Mondphasenuhren sind wieder mehr ins Blickfeld gerückt - ich würde sogar sagen, es ist eine neue Ära angebrochen."

(NGZ)
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