Serie Meine Ausbildung Der Azubi mit dem grünen Daumen

Neuss · Jan Moebus macht eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Er arbeitet bei jedem Wetter und legt Gärten sowie Parkanlagen neu an. Auch die Grünpflege gehört zum Alltag des 19-Jährigen. Die Gartenbau-Branche boomt, doch es fehlt an Fachkräften.

Er bedient schon in der Ausbildung schweres Gerät: Der angehende Landschaftsgärtner Jan Moebus fährt täglich auf Baustellen und zu Objekten, die sein Ausbildungsbetrieb betreut. Ihn reizt die Abwechslung im Beruf.

Er bedient schon in der Ausbildung schweres Gerät: Der angehende Landschaftsgärtner Jan Moebus fährt täglich auf Baustellen und zu Objekten, die sein Ausbildungsbetrieb betreut. Ihn reizt die Abwechslung im Beruf.

Foto: andreas woitschützke

Der Betrieb Grünanlagen planen, bauen und pflegen - darauf hat sich die Gartenbau-Firma Mauer aus Neuss spezialisiert. Der 19-jährige Jan Moebus aus Ratingen absolviert in dem Unternehmen eine dreijährige Berufsausbildung zum Landschaftsgärtner und durchläuft jetzt das zweite Lehrjahr. "Ich habe mich gezielt für diesen Beruf entschieden, weil er so vielseitig ist", sagt der Azubi, dessen Arbeitstag meist schon morgens um 7 Uhr beginnt.

Schon in der Ausbildung wird er voll ins Betriebsgeschehen einbezogen und fährt täglich mit zu verschiedenen Baustellen im Rhein-Kreis Neuss und Umgebung. Dort stehen häufig neben den klassischen Neupflanzungen auch größere Projekte wie Pflasterarbeiten oder Teich-Neuanlagen sowie Reparaturen an. "Keine Baustelle ist wie die andere", betont Jan Moebus.

Bewerbung Wer Landschaftsgärtner werden möchte, sollte gerne draußen arbeiten. "Und zwar bei Wind und Wetter. Das gehört dazu", erzählt der 19-Jährige, dem das wenig ausmacht. "Jeden Tag im Büro sitzen? Das käme für mich nicht in Frage. Ich brauche die Abwechslung", sagt der Azubi, der vor Ausbildungsbeginn seinen Realschulabschluss gemacht hat. Grundvoraussetzung für den Berufsstart sind der Hauptschulabschluss sowie gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik, Biologie, Chemie und Physik. "Schließlich müssen unsere Mitarbeiter schon in der Ausbildung Dünger- oder Pflanzenschutzmittel-Mischungen berechnen können. Das ist genauso wichtig wie ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen", erklärt Betriebsleiter Torsten Klein. Angehende Landschaftsgärtner sollten zudem die Bereitschaft mitbringen, körperlichen Einsatz zu zeigen. "Unverzichtbar ist außerdem handwerkliches Geschick", sagt Moebus.

Ausbildung Die Ausbildung dauert regulär drei Jahre, kann aber bei guten Noten in der Zwischenprüfung um ein Jahr verkürzt werden. In dieser Zeit lernen angehende Landschaftsgärtner Arbeitsmaschinen wie Bagger, Radlader, Schneidewerkzeuge oder Rüttelplatten kennen. "Ich fahre auch schon mal kleine Bagger. Das macht mir richtig Spaß. Außerdem sehe ich am Ende des Arbeitstages, was ich geschafft habe. Das motiviert", erzähltMoebus, der in seiner Ausbildung auch Pflanzenarten kennenlernt und am Teichbau sowie an der Grünpflege beteiligt ist. So betreut die Firma Mauer zum Beispiel einen Park im Schloss Dyck. Die Arbeit volljähriger Landschaftsgärtner-Azubis wird im ersten Lehrjahr mit 800 Euro, im zweiten mit 900 und im dritten mit 1000 Euro brutto vergütet.

Berufsschule Jan Moebus besucht blockweise alle vier bis fünf Wochen die Elly-Heuss-Knapp-Berufsschule in Düsseldorf. Auf dem Stundenplan stehen Fächer wie Bautechnik, Pflanzenkunde und Fachrechnen, wo die Schüler Aspekte der Vermessungstechnik lernen. Neben der Berufsschule stehen auch außerbetriebliche Lehrgänge (zum Beispiel zum Bedienen einer Kettensäge) auf dem Ausbildungsplan.

Zukunft Ausgelernte Azubis haben zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten. Nach dem Meister können sie Landschaftsarchitekt werden. "Der Beruf ist zukunftsträchtig, auf dem Markt fehlen auch in dieser Branche Fachkräfte. Der Trend zeigt: Grüngestaltung gewinnt an Bedeutung", sagt Torsten Klein.

(cka)
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