Neuss Dammbruch am Epanchoir

Neuss · Die Baustelle des historischen Bauwerks stand bis zu 1,80 Meter unter Wasser.

 Die Pumpen im überfluteten Epanchoir liefen gestern noch. Die Schlamm-Linie zeigt, wie hoch das Wasser nach dem Dammbruch stand.

Die Pumpen im überfluteten Epanchoir liefen gestern noch. Die Schlamm-Linie zeigt, wie hoch das Wasser nach dem Dammbruch stand.

Foto: Woi

Ein gutes Jahr vor der Fertigstellung steht das Epanchoir unter Wasser. Grund ist ein gebrochener Damm, der eigentlich den Wasser-Zufluss in das Kreuzungsbauwerk von Nordkanal und Obererft stoppen sollte. Der Damm aus Sandsäcken brach am Wochenende, das 22 mal 45 Meter große und bis zu fünf Meter tiefe Becken lief bis zu einer Höhe von rund 1,80 Meter voll mit Wasser aus der Obererft. Das bestätigte die Stadt gestern. "Warum der Damm gebrochen ist, wird gerade geprüft", sagte Gerd Eckers, Bereichsleiter Straßen und Tiefbau bei der Stadt.

Das Wasser wurde gestern noch abgepumpt. Bauarbeiter waren damit beschäftigt, den Damm wieder abzudichten. Ein Schaden, so Eckers, sei wohl nicht entstanden. Die Arbeiten würden außerdem nicht aufgehalten. "Der Baufortschritt wird nicht gehindert, weil im Moment Planungsarbeiten laufen", sagte Eckers. "Ein 3D-Scan der Anlage hat neue Grundlagen geliefert."

Dennoch sei der Dammbruch ärgerlich und unerfreulich. Zuletzt hatte sich bereits vor zehn Tagen eine Pfütze in dem Becken gebildet, weil Unbekannte nach Eckers Angaben ein Stromkabel von der Baustelle gestohlen und damit die Pumpe lahmgelegt hatten. Ob es sich diesmal erneut um einen fremden Eingriff handelt, werde gerade untersucht.

Das Epanchoir, das Wasserkreuzungsbauwerk aus napoleonischer Zeit, wird derzeit für rund 850 000 Euro rekonstruiert. Darin enthalten sind die Kosten für eine ansprechende Präsentation dieses technischen Denkmals in einer Grünanlage und mit einem Infopavillon. Im Sommer nächsten Jahres soll Eröffnung gefeiert werden. Im Oktober hatten die Bauarbeiten begonnen. Zuletzt hatten die Arbeiter Mitte April den Grundstein mit der Inschrift aus dem Jahr 1809 freigelegt. Die bisherigen Untersuchungen des historischen Wasserbauwerks haben den Forschern bereits neue Erkenntnisse über den Wasserlauf von Obererft und Nordkanal geliefert.

(NGZ)
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