Neuss Cornel Hüsch soll den RLT-Trägerverein führen

Neuss · Der Rechtsanwalt und frühere CDU-Chef muss vom Rat der Stadt als Nachfolger von Bertold Reinartz entsandt werden.

 Cornel Hüsch soll Bertold Reinartz an der Spitze des RLT-Trägervereins ablösen. Voraussetzung ist ein Beschluss des Stadtrats.

Cornel Hüsch soll Bertold Reinartz an der Spitze des RLT-Trägervereins ablösen. Voraussetzung ist ein Beschluss des Stadtrats.

Foto: Andreas Woitschützke

Zum Jahreswechsel soll es auch einen Wechsel im Vorsitz des RLT-Trägervereins geben. Bertold Reinartz wird gehen, und Cornel Hüsch soll kommen. Wenn der Rat der Stadt der Personalie zustimmt - was nach den Worten von Reinartz schon in der Sitzung am 18. November geschehen könnte. "Danach würden wir auf einer Versammlung den Beschluss vollziehen", sagt er.

Schon zu Beginn des Jahres hatte der gerade 70 Jahre alt gewordene Reinartz erklärt, dass er für 2017 nach 20 Jahren an der Vereinspitze nicht mehr kandidiert. Allerdings legt er großen Wert darauf, dass für seine Nachfolge jemand gefunden wird, der nach "übereinstimmender Willensbildung" des Rates wie auch des Bürgermeisters kandidiert: "Das ist für das Theater wichtig."

Cornel Hüsch ist demnach auch sein Wunschkandidat: "Wir haben ihn als verlässlichen Berater kennengelernt", sagt Reinartz und sieht sich darin mit der Theaterleitung, Verwaltungsdirektor Dirk Gondesen und Intendantin Bettina Jahnke, auf einer Linie. Cornel Hüsch bestätigt seine Bereitschaft, sich als Vertreter der Stadt für den Vereinsvorstand wählen zu lassen, sagt aber auch, dass ihm eine breite Zustimmung wichtig sei, um "diese wichtige und herausragende Aufgabe" zu übernehmen.

Neben dem 54-jährigen Rechtsanwalt und früheren CDU-Chef wurde auch der kulturpolitische Sprecher der SPD, Hartmut Rohmer, für den Posten angefragt: "Ich bin zwei Jahre älter als Bertold Reinartz", sagt Rohmer, der im nächsten Jahr aus der Ratspolitik ausscheiden will, dazu nur.

Dass es aus Sicht der CDU noch weitere Interessenten geben könnte, sieht der kulturpolitische Sprecher der Christdemokraten, Joachim Goerdt, nicht. "Cornel Hüsch hat in der CDU-Fraktionssitzung am Montag seine Bereitschaft erklärt, zu kandidieren", sagt der Ratsherr, "andere Namen sind nicht ins Spiel gebracht worden." Goerdt hat seinen Parteifreund Hüsch, der auch Mitglied im Förderverein des RLT ist, ebenfalls als verlässlichen Partner im Durchsetzen der RLT-Belange kennengelernt - jüngst noch bei den Gesprächen zwischen Bauverein und RLT über die Mietbedingungen des Theatercafés Diva.

Joachim Goerdt geht davon aus. dass auch die Grünen für Hüsch stimmen werden. Ohnehin ist es ihm am liebsten, wenn es für die Wahl einen breiten Konsens gibt: "Ich werde auf jeden Fall auch noch mit Hartmut Rohmer von der SPD sprechen", sagt er, denn bei solchen Entscheidungen sei eine breite Zustimmung besonders wichtig.

Herr des Verfahrens ist zunächst der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer. Der hat jüngst mit Reinartz, Gondesen und Jahnke zusammengesessen und über die Nachfolge beraten. Dem Personalvorschlag Cornel Hüsch sei er "durchaus zugetan" sagt er, aber er wolle vorher mit dem Kandidaten auch über die Rolle sprechen, die er mit dem Vorsitz übernimmt. "Er ist der Vertreter der Stadt im Trägerverein", sagt Breuer, "und muss dann auch die Interessen der Stadt wahrnehmen."

Dass jene der Stadt und jene des RLT sich auch schon mal widersprechen können, weiß auch Breuer mit Blick auf die Vergangenheit. Aber da habe Bertold Reinartz ja "eine gute Figur abgegeben", sagt er anerkennend. Grundsätzlich hätten Stadt und RLT aber eine gemeinsame Interessenlage.

(hbm)
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