Schützen-Forderung Stadt soll mehr fürs Neusser Schützenfest zahlen

Neuss · Die organisatorischen Weichen für das Neusser Schützenfest sind längst gestellt. Und auch in der Stadt ist bereits zu spüren: Es geht in die heiße Phase. Doch bei all der Vorfreude auf die Feierlichkeiten keimt die Diskussion um die Finanzierung des alljährlichen Mammut-Projektes erneut auf.

 Vor drei Jahren musste der Neusser Neusser Bürger-Schützen-Verein zum ersten Mal das Tannengrün für die Tribünen am Markt selbst bezahlen.

Vor drei Jahren musste der Neusser Neusser Bürger-Schützen-Verein zum ersten Mal das Tannengrün für die Tribünen am Markt selbst bezahlen.

Foto: Endermann

Komitee-Mitglied Markus Jansen und Schützenpräsident Thomas Nickel sparten bei der jüngsten Zoch-Zoch-Versammlung nicht an Kritik an der Stadtverwaltung. Dem Verein würden scheibchenweise immer mehr Aufgaben zugeschoben, sagte Jansen. Und es wäre an der Zeit, dass die Verwaltung das "gut gefüllte Stadtsäckel öffnet", um sich an den Kosten für die Organisation zu beteiligen.

Auch das Thema Tribünen-Grün, das der Verein mittlerweile selbst bezahlen muss, ist wieder Thema: Thomas Nickel sagte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass man aufgrund des zusätzlichen Personals im Amt für Umwelt und Grünflächen erneut dort angefragt habe. "Der genannte Preis war aber höher als der, den wir in den letzten zwei Jahren gezahlt haben", sagt Nickel.

Zwar funktioniere die Finanzierung auch ohne direkte städtische Zuschüsse - unter anderem durch eine Markenrecht-Verpachtung an die Stadtwerke -, aber dem Verein geht es ums Prinzip: "Wir machen ein ganzes Stück Stadtmarketing. Das Fest wird zudem immer größer", sagt der Schützenpräsident, der jedoch erwähnt, dass sich die Stadt mit diversen Aufgaben - unter anderem durch Straßensperrungen - einbringt. "Ich sehe aber kaum Chancen, dass uns die Stadt finanziell wieder mehr unterstützt. Die Einsparungen an vielen Stellen führen dazu, dass das Personal nicht mehr vorhanden ist."

Der Neusser CDU-Chef Jörg Geerlings plädiert für einen besseren Austausch zwischen Stadt und Verein. "Wenn Handlungsbedarf besteht, sollten sich beide Parteien zusammensetzen, um zu überprüfen, was verbessert werden muss", sagt Geerlings, der sich zudem klar für eine Kostentransparenz ausspricht.

Gleiches gilt für den SPD-Stadtverordneten Michael Ziege, der die Stadtverwaltung jedoch in Schutz nimmt: "In Zeiten, in denen wir den Haushalt konsolidieren wollen, muss man ein bisschen vorsichtig sein, zu sagen, die Stadt müsse pauschal mehr investieren." Ziege ist jedoch überzeugt, dass Stadt und Verein bei einigen Maßnahmen - auch beim Thema Begrünung - aufeinander zugehen können.

Dies wird, wenn überhaupt, aber erst für das Schützenfest 2019 ein Thema werden. "Die verwaltungsinternen Beratungen für den Haushalt 2018 sind bereits abgeschlossen und die Verwaltung wird den Haushalt darüber hinaus nicht mit weiteren finanziellen Maßnahmen belasten", sagt Stadtkämmerer Frank Gensler und fügt hinzu: "Es bleibt abzuwarten, ob seitens der Politik entsprechende Vorschläge diskutiert und eingebracht werden. Man sollte aber nicht aus dem Auge verlieren, dass in den vergangenen Jahren das Thema ,Zuschüsse zum Schützenfest' sehr differenziert bewertet worden ist."

(jasi)
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