Schützenfest-Bilanz der Rettungsdienste "Piccolöchen" hilft nicht bei Kreislaufproblemen

Neuss · Ein weitestgehend ruhiges Schützenfest haben die Einsatzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz, von den Johannitern und den Maltesern hinter sich. Trotz ähnlich hoher Temperaturen wie im vergangenen Jahr war die Anzahl der Einsätze niedriger.

 Die Rettungskräfte erlebten ein weitgehend ruhiges Fest.

Die Rettungskräfte erlebten ein weitgehend ruhiges Fest.

Foto: woi

"Im letzten Jahr kam die Hitze überraschend. Diesmal waren die Besucher besser vorbereitet", sagt Dieter Guderley, Sprecher der Johanniter. Dennoch könne der Umsatz mit der Flüssigkeitszufuhr noch optimiert werden.

So sorgten Aussagen eines dehydrierten Patienten für Kopfschütteln bei den Helfern: "Ich habe doch extra heute Morgen ein Piccolöchen getrunken - ich dachte, das regt den Kreislauf an." Laut Guderley werden die Hilfsstationen immer häufiger aufgesucht. Die gesunkene Hemmschwelle der Besucher, diese Punkte zu nutzen, stellen die Verantwortlichen mit Freude fest. Neben leichten Kreislaufproblemen fehlten auch die klassischen Schützenfest-Beschwerden nicht - also Blasen an den Füßen nach dem Marschieren oder wunde Finger der Trommler.

Insektenstiche habe es so gut wie keine gegeben. Dafür Platzwunden und weitere leichte Blessuren. Der schwerwiegendste Vorfall war der Reitunfall auf der Galopprennbahn, bei dem die Kräfte jedoch schnell reagieren konnten. Tim Gladis hat die Einsätze für die Malteser geleitet, die täglich mit 28 Einsatzkräften vor Ort waren. In diesem Jahr habe es auffällig viele Kinder mit Kreislaufproblemen gegeben. "Die sind von ihrem Kirmesgeld wohl lieber aufs Karussell gegangen statt sich ein Getränk zu kaufen", sagt Gladis.

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Neusser Schützenfest 2016: So schön war der Wackelzug

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Die Wasserstation sei beim Umzug sehr gut angenommen worden. Weniger gut nahm ein angetrunkener Verletzter die Hilfe der Kräfte entgegen - er schlug um sich. Die Feuerwehr wurde zu keinem Brand auf der Kirmes oder beim Schützenfest gerufen. Stadtbrandmeister Joachim Elblinger spricht dennoch von einem Großkampftag wegen des NRW-Tags, der parallel stattfand. Der wohl ungewöhnlichste Einsatz hatte mit Schützenkönig Gerd Philipp I.

zu tun. Als dieser nach dem Platzkonzert nicht wusste, wie er zum Folgetermin kommt, half die Feuerwehr aus und fuhr ihn mit einem Löschfahrzeug zur Stadthalle. jasi

(NGZ)
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