Brand in Neusser Mehrfamilienhaus Feuerwehr musste schwer verletzte Kollegen befreien

Neuss · Im Neusser Stadtteil Weckhoven hat am Donnerstagabend ein noch unbewohntes Miethaus gebrannt. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Zwei Feuerwehrleute sind bei dem Einsatz schwer verletzt worden.

 Rauch steigt über dem dreistöckigen Wohnhaus im Neusser Wohngebiet auf.

Rauch steigt über dem dreistöckigen Wohnhaus im Neusser Wohngebiet auf.

Foto: Leurs

Um 18.19 Uhr ging der Notruf bei der Neusser Feuerwehr. Als die Rettungskräfte an der Hülchrather Straße eintrafen, brannte dort auf einem Baustellengelände ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohnungen, das kurz vor dem Bezug steht, aber noch unbewohnt ist. Das Feuer war im Keller ausgebrochen, die Feuerwehr erhöhte umgehend die Alarmstufe und stufte den Einsatz als Großbrand ein.

Zwei Feuerwehrmänner wurden bei dem folgenden Einsatz schwer verletzt, sie kamen in eine Spezialklinik. Wie die Feuerwehr in der Nacht zum Freitag mitteilte, sind die Verletzungen ernst, aber nicht lebensbedrohlich. Bei den beiden verletzten Männern handelt es sich um die sogenannten Atemschutztruppe. Das Duo betrat als erstes das brennende Gebäude, beim Rückzug aus dem Keller kam es dann zu einem nicht näher beschriebenen Notfall. "Die Kollegen mussten von einem Sicherheitstrupp gerettet werden", sagt Feuerwehrsprecher Christian Franke. Auch die Ursache des Unglücks ist noch unklar.

Nach der erfolgreichen Rettungsaktion wurden die beteiligten Einsatzkräfte vom Brandort abgezogen und in der Feuerwache Hamfelddamm von speziell geschulten Seelsorgern betreut. "Glücklicherweise haben wir verletzte Einsatzkräfte nur selten zu beklagen. Darum ist das heute für uns eine besondere Situation", sagte Michael Panzer aus der Einsatzleitung. Am Donnerstagabend musste die Feuerwehr diese "besondere Situation" meistern.

Zusätzlich alarmierte Einheiten der Feuerwehr übernahmen die Löscharbeiten. Gegen 19.45 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle, die fünf Löschzüge konnten den Einsatz schließlich um 23.30 Uhr beenden.

Das betroffene Haus gehört zum zweiten Bauabschnitt eines Großprojektes, das der Neusser Bauverein dort derzeit realisiert, wie Vorstand Dirk Reimann bestätigte. Im ersten Quartal 2018 sollten die Mieter einziehen. Ob der Zeitplan einzuhalten ist, erscheint jetzt zweifelhaft.

Jörg Albertz vom Neusser Bauverein wurde von einem Notdienst des Bauvereins über den Brand informiert und machte sich gleich auf den Weg zum Einsatzort. "Man kann von Glück reden, dass noch niemand in das Gebäude eingezogen ist." Albertz vertrat an der Brandstelle den Bauherrn.

Augenzeugen wollen vier Jugendliche gesehen haben, die kurz zuvor aus dem Haus gerannt sind. Polizei und Feuerwehr konnten diese Angaben bisher nicht bestätigen. Andere Zeugen berichteten wiederum von einem lauten Knall, konnten diesen aber nicht genau zuordnen. Derzeit ist noch unklar, wodurch der Brand ausgelöst wurde.

(heif)
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