Neuss Baustart für die neue Grundschule

Neuss · In Allerheiligen wurde gestern der erste Spatenstich gesetzt. In knapp neun Monaten soll an der Straße Am Henselsgraben eine zweizügige Grundschule stehen, mit der Option auf Erweiterung.

 Lange haben die Eltern auf diesen Tag gewartet. Mit der neuen Grundschule, die bereits als Provisorium gestartet ist, müssen ihre Kinder nicht mehr nach Rosellen ausweichen, sondern können vor Ort bleiben.

Lange haben die Eltern auf diesen Tag gewartet. Mit der neuen Grundschule, die bereits als Provisorium gestartet ist, müssen ihre Kinder nicht mehr nach Rosellen ausweichen, sondern können vor Ort bleiben.

Foto: Andreas Woitschützke

Eine Mutter zeigt erst auf die provisorischen Container, dann auf den großen Acker. "Wenn du eingeschult wirst, kommst du in die richtige Schule und nicht in die Container", raunt sie ihrem Kind erleichtert zu. Damit spricht sie vermutlich den meisten der zahlreich erschienenen Eltern aus dem Herzen, haben diese doch zehn Jahre lang für eine Grundschule in Allerheiligen gekämpft.

Gestern war es soweit: Mit dem ersten Spatenstich unter anderem durch Bürgermeister Reiner Breuer, Schuldezernentin Christiane Zangs, Baudezernent Christoph Hölters sowie Architektin Jutta Quasten-Mundt haben die Bauarbeiten auf dem Gelände "Am Henselsgraben" für die Grundschule in Allerheiligen begonnen. Es habe lange gedauert, bis die Politik diesen Bau beschlossen hat, sagte Breuer. "Aber in dieser Zeit ist Allerheiligen auch massiv gewachsen: Im Jahr 2000 gab es 3000 Bewohner, mittlerweile hat sich die Zahl verdoppelt."

Bereits seit diesem Sommer gibt es eine Grundschule in Allerheiligen. Zwei erste Klassen mit insgesamt 58 Kindern werden derzeit in einer Pavillonanlage auf dem unmittelbar angrenzenden Grundstück unterrichtet. Kommissarische Schulleiterin ist Nadine Schweppe.

Im August 2016 soll das neue Schulgebäude, das vom Gebäudemanagement der Stadt Neuss in Stahlbetonweise errichtet wird, bezugsfertig sein. Die Grundschule, die rund 5,5 Millionen Euro kosten wird, ist zunächst auf zwei Klassen pro Jahrgang ausgelegt, kann jedoch durch einen Anbau auf drei Züge erweitert werden.

Lichtdurchflutet, großzügig und erlebnisorientiert - so wird die Schule bald aussehen, wenn es nach Architektin Jutta Quasten-Mundt geht. Ausgangspunkt ist eine zweigeschossige Halle mit offener Haupttreppe. Im Erdgeschoss liegen die Räume der Offenen Ganztagsschule sowie die Mensa mit insgesamt 78 Sitzplätzen. "Der Mehrzweckraum ist mittels mobiler Trennwände in drei Räume unterteilbar", so Quasten-Mundt. Hier können auch außerschulische Veranstaltungen am Abend stattfinden - mit bis zu 199 Plätzen, wenn der Raum zur Halle hin geöffnet wird.

Im ersten Stock befinden sich die acht Klassenräume sowie die Räume für Verwaltung und Lehrkräfte. Ein Aufzug und entsprechende Eingänge garantieren Barrierefreiheit im ganzen Gebäude. Ruhe- und Aktivzonen sind auf dem 2800 Quadratmeter großen Außenbereich vorgesehen. Der Plan sieht einen Spielhügel, einen Balancierpfad, ein Klettergerät sowie eine Freifläche mit Sitzplätzen als Pausenhof vor.

Den gesamten Bau bezeichnet die Architektin als "Hochgeschwindigkeitsprojekt". Denn erst im April sei der Wettbewerb gewonnen und bereits nach sechs Monaten das Baurecht erteilt worden. Die Bauzeit werde nur 8,5 Monate betragen.

Bevor er zum Spaten griff, forderte Breuer Eltern, Lehrer und Kinder auf: "Halten Sie jetzt noch die letzten Monate durch. Dann wird die neue Schule hier fertig sein."

(NGZ)
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