Neuss "Basement" ist bei den Jugendlichen beliebt

Neuss · Der Jugendtreff im Gemeindezentrum an der Kreuzkirche etabliert sich mehr und mehr als Treffpunkt. Das Angebot soll weiter wachsen.

 Jonas Molzahn kümmert sich um die Jugendlichen im "Basement" im Gnadentaler Gemeindezentrum an der Kreuzkirche.

Jonas Molzahn kümmert sich um die Jugendlichen im "Basement" im Gnadentaler Gemeindezentrum an der Kreuzkirche.

Foto: Andreas Woitschützke

Jugendlichen einen Raum bieten, das möchte Jonas Molzahn im Jugendtreff "Basement". Seit gut zwei Monaten ist er als Jugendleiter im Gemeindezentrum an der Kreuzkirche aktiv, und bei einigen jungen Gnadentalern hat sich der Treffpunkt auch schon herum gesprochen. "Es ist noch sehr unterschiedlich, wie viele Jugendliche kommen, aber es gibt schon ein erstes Stammpublikum", erklärt der Sozialarbeiter. Im Hauptberuf ist er für die Lebenshilfe Neuss in der offenen Jugendarbeit in Allerheiligen tätig. Fünf Stunden am Dienstagnachmittag ist der Jugendtreff seine zweite Arbeitsstelle.

Das "Basement" ist aus dem runden Tisch "Jugend und Sozialarbeit in Gnadental" entstanden, der von der Stadtverordneten Ursula von Nollendorf (CDU) initiiert wurde. In einer Kooperation des Diakonischen Werks mit der evangelischen Gemeinde Neuss-Süd konnte der offene Jugendtreff realisiert werden. Die Stelle von Jonas Molzahn wird durch eine Förderung durch das Jugendamt finanziert.

Der Treff richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen ab zehn Jahre. "Wir sind offen für alle, Religion spielt bei uns keine Rolle", sagt Jonas Molzahn. Inhaltlich stellt der Jugendtreff daher ein eigenständiges Angebot dar. Die Räume an der Kreuzkirche werden zur Verfügung gestellt. Trotzdem kann sich Sozialarbeiter Molzahn vorstellen, dass es in Zukunft Kooperationen mit der Gemeinde geben kann.

Ein "Kind der ersten Stunde" ist Tristan, der Zwölfjährige war von Beginn an jeden Dienstag da: "Ich treffe mich hier gerne mit meinen Freunden, so können wir uns auch mit vielen treffen, was manchmal zu Hause dann zu viel werden würde." Seine Zeit alleine zu Hause zu verbringen, ist für ihn keine verlockende Vorstellung. Schon in der Schule verabreden sich die Kinder für den Nachmittag, jeder kommt, wann es ihm passt. Tristan ist immer schon früh da, dann hat er Jonas Molzahn zum Teil noch für sich allein: Zeit für ein gemeinsames Kartenspiel. "So viel Zeit für den Einzelnen kann ich mir natürlich nicht immer nehmen, vor allem später wird es hier ganz schön wuselig", erklärt Molzahn. Daher wünscht sich der Fachmann eine ehrenamtliche Unterstützung. "Wenn also jemand Lust hat, dienstags das offene Angebot mitzugestalten - jeder ist willkommen."

Die Räume im Gemeindezentrum an der Kreuzkirche wurden schon einmal für einen Jugendtreff genutzt, der von der Gemeinde wieder eingestellt wurde. Daher fand der Sozialarbeiter auch eine gute Basis vor: "Wir haben uns mit aktuellen Spielen eingedeckt, es gibt auch eine Werkstatt, in der in Zukunft auch Angebote stattfinden könnten. Das braucht aber noch etwas Zeit."

Kicker, Playstation, Bogenschießen, Gesellschaftsspiele oder einfach nur gemeinsam Zeit verbringen, Musik hören und quatschen - für die Jugendlichen steht die Tür im Keller des Gemeindezentrums offen. Mit seinem Angebot richtet sich Jonas Molzahn auch danach, was die Jugendlichen möchten. In der evangelischen Gemeinde fühlt er sich gut angenommen. Da auch von Seiten der Gemeinde der Wunsch nach einer offenen Jugendarbeit bestand, kam eine Zusammenarbeit schnell zustande.

(NGZ)
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