Neuss Badort: Schenkung stärkt die Stadt

Neuss · Museumsverein plädiert für Annahme der Jugendstilsammlung: "Große Chance"

 Armin Badort - neben Josef Urbachs Porträt von Gabriel Pfeil - führt meinungsstark den Verein der Freundes und Förderer des Sels-Museums.

Armin Badort - neben Josef Urbachs Porträt von Gabriel Pfeil - führt meinungsstark den Verein der Freundes und Förderer des Sels-Museums.

Foto: Woi

Für Armin Badort besteht kein Zweifel. Das im Raum stehende Angebot, eine wertvolle Jugendstilsammlung geschenkt zu bekommen, eröffnet nach Auffassung des Vorsitzenden des Museumsvereins "eine einmalige Chance, Neuss nicht nur als soziale Großstadt, sondern auch als Kulturstadt zu stärken." Auch die mit der Annahme der Schenkung verknüpfte Bedingung, für die Sammlung einen eigenen Museumsanbau auf Rechnung der Stadt zu errichten, schreckt den obersten Museumsförderer nicht: Man könne mit einer "kleinen Erhöhung des Kulturetats Großes für die Kultur in dieser Stadt bewegen".

Mit seinem Appell meldet sich Badort im Vorfeld der Sondersitzung des städtischen Kulturausschusses zu Wort, der morgen unter dem Vorsitz des Ratsherren Hartmut Rohmer zusammentritt. Letztlich geht es um die Weichenstellung in der Frage, ob die Stadt die Schenkung eines Sammlers mit Neuss-Bezug annimmt, der nach Expertenmeinung eine der bedeutendsten Jugendstilsammlungen überhaupt zusammengetragen hat. Ihr Wert soll bei mehr als 30 Millionen Euro liegen. Voraussetzung dafür, dass Neuss den Zuschlag erhält, ist, dass die Stadt ein Gebäude errichtet, in dem die Objekte gezeigt werden können. Für diese Erweiterung des Museums wäre ein zweistelliger Millionenbetrag erforderlich.

Der Verein der Freunde und Förderer des Clemens-Sels-Museums, kurz Museumsverein gerufen, engagiert sich seit mehr als 50 Jahren für die Belange des Hauses am Obertor. Für Badort ist die Annahme der Schenkung logisch, weil sie den Sammlungsschwerpunkt des Museums, den Symbolismus, stark betont: "Es macht viel Sinn diese Betonung zuzulassen, denn die erfolgreichen Neusser Kulturstrategien der Vergangenheit haben gezeigt, dass es dort am Besten funktioniert, wo man gezielt und in der Tiefe Angebot schafft, die andernorts in so hoher Qualität nicht zu finden sind.

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