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Neuss Autohäuser wandeln sich immer mehr zur digitalen Erlebniswelt

Neuss · Alternativ zur Showroom-Beratung wird bei BMW-Timmermanns mit dem Kunden sein Wunschauto im virtuellen Baukasten konfigurieren

 BMW in Neuss wurde schon umgestaltet, sagt Konstantin von Schimpff (l.).

BMW in Neuss wurde schon umgestaltet, sagt Konstantin von Schimpff (l.).

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Mit Freude am BMW-Fahren hatte der bayerische Automobilhersteller einst einen Slogan kreiert, der ins Ohr ging. Jetzt starten die blau-weißen Markenbotschafter vor Ort mit dem Motto "Autohaus der Zukunft" zu einer Neuausrichtung des klassischen Automobilhandels. Dazu gehört ein Showroom mit großzügiger Glasfassade, eine offene helle Präsentationsfläche für die Automodelle und das Nutzen digitaler Möglichkeiten. Die Niederlassungen an den Standorten in Neuss, Düsseldorf und Nettetal wurden unter diesen Gesichtspunkten schon umgestaltet, das Kaarster Autohaus soll in Kürze ebenfalls umgebaut werden.

"Wir haben im Rahmen des BMW-Konzeptes für die Beratung der Kunden gemütliche Inseln mit hochwertigem Mobiliar und anspruchsvollem Design eingerichtet, um eine persönliche Atmosphäre zu schaffen", berichtet Beate Versen, die Marketing-Leiterin der Timmermanns-Gruppe beim Jahresstart am Samstag. Aber das sei längst nicht alles. Verstärkt habe die digitale Welt Einzug in den Autoverkauf gefunden. Denn für Hersteller wie BMW werde es zunehmend schwieriger, die große Modellpalette ansprechend und umfassend zu präsentieren, sagt sie. "Kunden verstehen sich nicht mehr als passive Konsumenten. Sie sind online umfassend informiert, und so muss sich der klassische Autohandel neu ausrichten."

Eine "digitale Erlebniswelt" ist für Vertriebsleiter Thomas Lübbertsmeier ein Gebot der Stunde: "Auch wenn es noch immer für einen Großteil der Käufer nach wie vor wichtig ist, ein Auto zu fühlen, geht der Trend der Zukunft zur Online-Information. Dem müssen die Autohäuser Rechnung tragen, die Modellpräsentation stärker digitalisieren und dann mit der Kompetenz der Mitarbeiter punkten", sagt er. I-Pads und große Flachbildschirme würden somit zum Handwerkzeug des Autoverkäufers gehören.

Sein Kollege im Verkauf, Manfred Herzog, zeigt auch gleich beim Beispiel Timmermanns, wie man sich dort die neue Aufgabenstellung vorstellt: "Ich höre mir die Wünsche des potentiellen Kunden an und transportiere sie direkt auf den 50 Zoll großen Bildschirm." Der Besucher könne das Auto visuell mitgestalten, es um die eigene Achse drehen, durch virtuelle Landschaften fahren, den Innenraum erkunden und seine Ausstattungswünsche einbauen lassen. "Der Kunde ist am Ziel seiner Wünsche, kann eine emotionale Beziehung zum neuen Auto finden und sich nicht nur mit dem Herzen, sondern auch mit dem Kopf für den Kauf entscheiden. Mit Sicherheit finden wir das richtige Ergebnis. So macht auch für mich Autoverkaufen Spaß", sagt Herzog.

Mit der klassischen Showroom-Schiene und der Investition in die digitale Zukunft sieht sich die Gruppe für einen immer anspruchsvolleren Markt gerüstet. Geschäftsführer Thomas Timmermanns: "Für eine anspruchsvolle Präsentation geben wir etwa drei Millionen Euro aus. Wir können in jedem Segment dem Kunden somit ein attraktives Angebot machen. Bis auf unser Haus in Kaarst sind wir mit dem Umbau durch und somit auf dem Weg zum Autohaus mit Zukunft. Für uns und unsere 180 Mitarbeiter."

(NGZ)
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