Neuss Auf Entdeckungstour im Mühlenbusch

Neuss · Das Wald-Areal ist Naherholungsgebiet und Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Bei einer Führung gibt es spannende Einblicke.

 Bald zeigt sich der Mühlenbusch im Neusser Süden wieder in herbstlicher Pracht. Noch aber tragen die Bäume dort ein dichteres Blätterkleid.

Bald zeigt sich der Mühlenbusch im Neusser Süden wieder in herbstlicher Pracht. Noch aber tragen die Bäume dort ein dichteres Blätterkleid.

Foto: Woi

Im Süden von Neuss beginnt der Mühlenbusch. Das Naherholungsgebiet lockt zu jeder Jahreszeit zum Spaziergang und zu Entdeckungstouren in die Natur. Der Mühlenbusch zählt zu den besten Beispielen dafür, dass sich in der Quirinus-Stadt - auch wenn Neuss und Umland zu den waldärmsten Regionen Deutschlands zählen - durchaus erholsame grüne Flecken finden. Das Wald-Areal ist rund 300 Hektar groß, bietet zwölf Kilometer an Wanderwegen und ist als Fauna-Flora-Habitat und Waldnaturschutzgebiet ausgezeichnet. Im Verbund mit dem Knechtstedener Forst und Chorbusch bildet der Mühlenbusch sogar einen durchgehenden Wald von Neuss bis in den Norden von Köln.

Neuss: Auf Entdeckungstour im Mühlenbusch
Foto: Neuss Marketing

Am Samstag, 30. September, können sich Interessierte auf eine Entdeckungsreise durch den Mühlenbusch aufmachen - einen Herbstwald, der sich auf den Winter vorbereitet. Begleitet werden die Tour-Teilnehmer vom Diplom-Biologen Joachim Busch. Er wird unter anderem das Spannungsverhältnis von Naturschutzgebiet und Naherholungsgebiet thematisieren. "Der Wald hat heute viele Funktionen", erklärt Busch. "Einerseits ist er Sinnbild für Heimat, Landschaft und Natur. Andererseits ein Ort für Freizeitaktivitäten aller Art." Darüber hinaus dient der Wald auch zur Produktion von Holz als Rohstoff und Energieträger. "Der Staat will auch Geld verdienen mit seinem Wald", sagt Busch.

Dafür sei ein Eingriff des Menschen in die Natur nötig. "Gleichzeitig wollen wir unsere Natur und die Vielfalt im Wald aber erhalten", betont Busch. Eine Gratwanderung sei dies, die die Teilnehmer bei der Exkursion durch den Mühlenbusch entdecken können. Im forstwirtschaftlich genutzten Teil wirkt der Wald sehr aufgeräumt. Dort stehen zum Teil auch vom Menschen gepflanzte Bäume, die im Mühlenbusch ursprünglich gar nicht vorkamen. Inzwischen gibt es aber auch wieder Abschnitte, in denen Totholz stehen gelassen wird. Der dadurch entstehende Lebensraum sei wichtig für die Artenvielfalt im Wald. Pilze, Flechten, Insekten und Vögel leben vom Totholz oder finden dort ihre Nahrung.

Ein weiteres menschgemachtes Problem wird Joachim Busch im Mühlenbusch zeigen. Dabei handelt es sich um sogenannte Neophyten - also Pflanzen, die vom Menschen in ein Gebiet gebracht wurden, in dem sie früher nicht heimisch waren. Beispiel sind die Silberblattnessel und die Goldnessel. Neben den Pflanzen soll es aber auch um Tiere im Herbst-Wald gehen. "Mal sehen, welche Tiere dann unterwegs sind", sagt Busch.

Diese Exkursion war schon im vergangenen Frühjahr eine beliebte Veranstaltung im Rahmen der Tourenserie "Neusser Natur", die den Blick auf Neusser Landschaften, Pflanzen und Naturphänomene richtete. Die diesjährige Wiederholungsserie endet am 14. Oktober mit einer Führung zum Thema Kunst. Dann wird der Raketenstation ein Besuch abgestattet. Organisiert werden die Touren von Neuss Marketing und NGZ.

(NGZ)
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