Neuss An der Nordkanalallee droht Verkehrschaos

Neuss · In den kommenden Tagen beginnt die große Baumaßnahme an der Nordkanalallee. Die Planer befürchten massive Beeinträchtigungen.

 Seit vergangenem Montag ist die Nordkanalallee gesperrt. Begonnen wird zunächst mit der Herstellung des Regenklärbeckens.

Seit vergangenem Montag ist die Nordkanalallee gesperrt. Begonnen wird zunächst mit der Herstellung des Regenklärbeckens.

Foto: woi

Die Bergheimer Straße ist gerade wieder freigegeben, da sorgt nur wenige hundert Meter entfernt die nächste Vollsperrung für Verkehrsbeeinträchtigungen. Und das wird mindestens bis Mitte 2018 so bleiben. Seit dem 15. Mai ist die Nordkanalallee dicht. In den kommenden Tagen beginnt die InfraStruktur Neuss (ISN) mit einer großen Baumaßnahme, die den Kreuzungsbereich Nordkanalallee, "An der Obererft" und Selikumer Straße betrifft. Dort soll ein Regenklärbecken hergestellt, zudem sollen und Schmutz- und Regenwasserkanäle erneuert werden. Das Investitionsvolumen liegt laut ISN bei rund 2,5 Millionen Euro.

Doch gerade bezogen auf die Verkehrsumleitungen sind die Maßnahmen eine Herausforderung für die Planer. Nach Angaben von Michael Kloppenburg, Leiter des städtischen Presseamtes, treffen sich Stadt und ISN Anfang dieser Woche zu Gesprächen, um offene Fragen zu klären.

Norbert Jurczyk vom Amt für Verkehrslenkung führt aus: "Wir werden ein riesengroßes, tiefes Loch haben. Da müssen auch Sicherheitsabstände berücksichtigt werden. Es wird Situationen geben, in denen über Monate hinweg sowohl die Nordkanalallee als auch die Straße ,An der Obererft', die als Umleitungsstrecke fungiert, nicht zur Verfügung stehen." In den Gesprächen sollen nun Möglichkeiten ausgelotet werden, wie der Verkehr möglichst offen gehalten werden kann - und wie gewisse Sperr-Zeiträume minimiert werden können.

Eine zeitgleiche Sperrung beider Straßen habe "eine erhebliche Auswirkung" auf den innerstädtischen Verkehr. Im Prinzip könne man in dem Fall nur über den Hessentordamm und einmal quer durch die Innenstadt umleiten - "oder eben großräumig über die Autobahnen, aber das kann es ja auch nicht sein", sagt Jurczyk.

Der aktuelle Zeitplan sieht nach Angaben der Stadtwerke vor, dass die Sperrungen der Straße "An der Obererft" zwischen dem Kreuzungsbereich Nordkanalallee und der Schillerstraße und auf der Selikumer Straße ab dem 3. Juli, also unmittelbar nach der Tour de France-Durchfahrt in Neuss, beginnen sollen. Die Zufahrt zur Stadthalle und zum angrenzenden Hotel sei jederzeit möglich. Während des Schützenfestes und den davor stattfindenden Ehrenabenden und eventuell auch in der Vorweihnachtszeit sollen die Baugruben durch Stahlplatten abgedeckt werden - somit wäre der Kreuzungsbereich befahrbar.

Glück im Unglück haben Verkehrsteilnehmer im Neusser Zentrum, dass die Bergheimer Straße rechtzeitig wieder freigegeben wurde. Im September vergangenen Jahres hatten Anwohner die Stadt für die Entscheidung kritisiert, mit den Bauarbeiten zu beginnen, ohne vorher eine Bürgerinformation zu veranstalten. Man fühle sich "überrumpelt", hieß es damals. Doch laut Jurczyk sei der frühzeitige Baubeginn nötig gewesen, um eine rechtzeitige Freigabe des Verkehrs, der durch die Bergheimer Straße führt, zu gewährleisten.

Vertreter jener Nachbarschaftsinitiave - Adelgard Clasen und Bernd Roloff - lud Baudezernent Christoph Hölters jetzt zu einem Gespräch ins Rathaus, um mit Stadtplanern unter anderem die Möglichkeit der Umgestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes in einen Kreisverkehr zu diskutieren. Ein Wunsch, der für die Initiative in weite Ferne rückte. Denn die Verantwortlichen erklärten, dass die Maßnahme — unter anderem wegen erheblicher Kosten — nur äußerst schwer zu realisieren sei.

(NGZ)
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