Neuss Altenheim Norf nicht durch "Umsiedler" blockieren

Neuss · Das "Fliedner-Haus" der Diakonie, ein Altenheim an der Gnadentaler Allee, soll mit etwa 80 Plätzen umgebaut oder sogar neu erstellt werden. "Dafür wird es gute Gründe geben, so dass diese Maßnahme grundsätzlich zu begrüßen ist", sagt Werner Schell vom "Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk" aus Erfttal. Problematisch aber scheint ihm, diese Menschen in das noch zu errichtende Pflegeheim nach Norf umzusiedeln. "Es sollte über andere Lösungen nachgedacht werden", sagt Schell.

 Werner Schell fordert andere Lösungen von der Diakonie.

Werner Schell fordert andere Lösungen von der Diakonie.

Foto: woi

Das "Fliedner-Haus" der Diakonie, ein Altenheim an der Gnadentaler Allee, soll mit etwa 80 Plätzen umgebaut oder sogar neu erstellt werden.

"Dafür wird es gute Gründe geben, so dass diese Maßnahme grundsätzlich zu begrüßen ist", sagt Werner Schell vom "Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk" aus Erfttal. Problematisch aber scheint ihm, diese Menschen in das noch zu errichtende Pflegeheim nach Norf umzusiedeln. "Es sollte über andere Lösungen nachgedacht werden", sagt Schell.

Der Pflegexperte regt an, die Angelegenheit bei den anstehenen Beratungen über die Pflegebedarfsplanung im Rhein-Kreis zu berücksichtigen. Und er bietet für diese Beratungen seine Mitarbeit an.

Der Umbau des Fliedner-Hauses soll nach Angaben der Diakonie im Jahr 2020 beginnen. Die Heimbewohner, so die Planung, sollen für die Umbauphase in das geplante Pflegeheim nach Norf umziehen. Diese Einrichtung ist zur Zeit nur mit 40 Plätzen, soll aber mit 80 Plätzen - wie von Anfang an von der Diakonie gewünscht - gebaut werden. Die noch nicht genehmigten 40 Plätze sollen von der zu renovierenden Einrichtung nach Norf "umgeschichtet" werden. Die Hoffnung dahinter: Bis das Fliedner-Haus fertig ist, hat der Kreis den Mehrbedarf anerkannt und auch dort 80 Plätze genehmigt.

"Für die Norfer Einrichtung gibt es aber schon jetzt Nachfrage und Bedarf, so dass eigentlich schnellstmöglich eine Versorgung der pflegebedürftigen Menschen angestrebt werden sollte, die eine Unterbringung in Norf ausdrücklich wünschen", zeigt Schell ein ungelöstes Problem auf. Wenn aber diese Plätze in Norf voraussichtlich erst 2020 zur Verfügung stehen und dann für eine ungewisse Bauzeit durch "Umsiedler" belegt werden, werde der Sinn der Heimplatzausweisung im neuen Quartier in Frage gestellt, sagt Schell. Er geht davon aus, dass sich die Umsiedlungs- und Bauphase über Jahre erstreckt und so die gebotene zusätzliche Heimversorgung für die Norfer nicht wirklich zeitgerecht geboten werden kann.

(-nau)
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