Neuss Ab Februar könnten Flüchtlinge in Neuss in Traglufthallen leben

Neuss · Die Stadt wird zugewiesene Flüchtlinge ab Februar in Traglufthallen auf dem VfR-Gelände unterbringen. Zwei solcher Hallen mit Platz für jeweils 300 Menschen seien bereits bestellt, eine dritte könnte noch geordert und Anfang März errichtet werden.

 Traglufthallen sollen ab Februar in Neuss eingerichtet werden.

Traglufthallen sollen ab Februar in Neuss eingerichtet werden.

Foto: Bretz

Das sagte Sozialdezernent Stefan Hahn den Stadtverordneten im Rat zum Stand der Flüchtlingsunterbringung. Eine Halle koste rund 100.000 Euro Miete im Monat. Hahn betonte, bei den Traglufthallen handele es sich nur um einen Notbehelf und nicht um eine dauerhafte Lösung.

Damit sei die Unterbringung von zugewiesenen Flüchtlingen in der Stadt im Januar und Februar gesichert. Derzeit gibt es in den städtischen Einrichtungen noch 382 freie Plätze, davon allein 300 in der geräumten und umfunktionierten Dreifachturnhalle Allerheiligen. Hahn geht davon aus, dass dieses Kontingent aber Ende Januar bereits voll belegt sein wird. "Die Zahlen zugewiesener Flüchtlinge steigen bereits wieder", sagte Hahn. Anfang Dezember habe es einen Knick gegeben, weshalb die Stadt zwischenzeitlich davon ausgegangen war, in diesem Jahr keine Asylbewerber mehr unterbringen zu müssen. Wie mittlerweile aber klar ist, werden für diese Woche noch fünf Flüchtlinge erwartet.

Bei der weiteren Unterbringung von Asylbewerbern hält die Stadt an ihrem Konzept der dezentralen Standorte fest. Das machte Hahn im Rat deutlich. Die Verwaltung sei außerdem in Gesprächen mit mehreren Eigentümern von Gewerbeimmobilien. "Wir warten noch auf einige konkrete Angebote", sagt Hahn. Um Asylbewerber in Gewerbehallen oder Büros unterzubringen, müsste aber hoher mit hohem finanziellen Aufwand umgebaut werden. Deshalb dürfte bei den meisten Besitzern nur eine langfristige Vermietung in Betracht kommen.

Das Flüchtlingsproblem wird im kommenden Jahr aber noch weitere Veränderungen für die Stadt bringen. "Wir erwarten in Neuss eine deutliche Zunahme an unbegleiteten Minderjährigen", sagte Hahn. Derzeit seien es 80, 2016 würden es deutlich mehr werden. Damit steige auch der Betreuungsaufwand.

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Foto: dpa, fg nic

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(NGZ)
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