Neuss Aalschokker-Sanierung dauert an

Neuss · Die Stadt Monheim wartet weiterhin auf das Okay der Denkmalbehörde.

 Bereits 1994/95 wurde der Aalschokker von Wilhelm Wirtz auf einer Werft in Köln-Mühlheim saniert.

Bereits 1994/95 wurde der Aalschokker von Wilhelm Wirtz auf einer Werft in Köln-Mühlheim saniert.

Foto: Woitschützke

Der Aalschokker "Fiat Voluntas" muss weiterhin auf sein zweites Leben als Museumsschiff warten. Zwar ist das Boot seit Anfang des Jahres im Besitz der Stadt Monheim, diese wartet jedoch noch auf das Okay der Oberen Denkmalbehörde der Bezirksregierung Düsseldorf, die die Maßnahmenbeschreibung des beauftragten Architekten noch abnicken muss. "Die Vorbereitungen und Planungen laufen, doch momentan sind uns die Hände gebunden", sagt Maximiliane Richtzenhain vom Touristen-Management der Stadt Monheim.

Rund anderthalb Monate könnte es noch dauern bis "Fiat Voluntas" ("Dein Wille Geschehe") zur Restauration abgeholt wird. So lange wird das 16 Meter lange Schiff noch im Neusser Sporthafen vor sich hin dümpeln - und weiterhin Kosten verursachen. Auch der Förderbescheid des Ministeriums muss noch eingeholt werden. "Erst dann dürfen wir mit den Maßnahmen beginnen", sagt Richtzenhain.

Der Vorbesitzer Wilhelm Wirtz hatte das seit Jahren im Sporthafen festliegende Boot für einen symbolischen Betrag an die Stadt Monheim verkauft, die den Aalschokker zu einem Baustein ihres dezentralen Museumkonzeptes "MonChronik" machen möchte. Zuvor soll es denkmalgetreu restauriert werden. Bis in das Jahr 2001 hinein fuhr Wirtz, der das Schiff von seinem Vater erbte, selbst zum Aalfang aus - als Letzter seiner Art in Neuss. Seitdem übt dieses Gewerbe niemand mehr aus.

Der Schokker wurde 1937 auf der Werft im niederländischen Schiedam gebaut und war zunächst unter dem Namen "Katherina" in St. Goar registriert. Danach wurde er in Oberwesel genutzt und lag bis 1958 vor der Loreley auf Aalfang. Auch vom Gastwirt des Fischerhauses "Deutsche Flotte" in Ruhrort wurde "Fiat Voluntas" sieben Jahre lang vor Orsoy zum Aalfang genutzt, ehe das Schiff 1965, nachdem es auf Grund gegangen war, erneut den Besitzer wechselte: Fischer Simon Wirtz. Dessen Sohn Wilhelm freut sich, dass sein liebgewonnenes "Bötchen" bald in neuem Glanz erstrahlen wird: "Mein Wunsch, dass das Schiff in gute Hände gerät, ist in Erfüllung gegangen."

(NGZ)
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