Neuss 18 Bushaltestellen werden barrierefrei

Neuss · An den Stationen war bereits ein stufenloser Einstieg möglich, doch taktile Elemente fehlen. Die sind notwendig für das Prädikat "barrierefrei". Außerdem werden fünf Wartehallen gebaut. Kosten: 100.000 Euro.

 Diese barrierefreie Haltestelle an der Preußenstraße/Jahnstraße hat taktile Elemente, Rippen- und Noppenplatten.

Diese barrierefreie Haltestelle an der Preußenstraße/Jahnstraße hat taktile Elemente, Rippen- und Noppenplatten.

Foto: Andreas Woitschützke

Mit einem Rollator oder Kinderwagen problemlos in einen Bus einsteigen, funktioniert nur mit fremder Hilfe oder eben dann, wenn der Einstieg stufenlos ist, es also keinen Höhenunterschied zwischen Bordsteinkante und Einstieg gibt. Das ist noch längst nicht bei allen Haltestellen im Neusser Stadtgebiet der Fall. Mittlerweile sind es 87 von insgesamt 224 Haltestellen, an denen ein Einstieg stufenlos möglich ist. Heißt aber auch, 137 sind noch nicht barrierefrei.

Das soll sich Schritt für Schritt ändern, und das Tiefbauamt hat die nächsten 18 Haltestellen im Visier, denen "nur" noch die sogenannten taktilen Elemente wie zum Beispiel Aufmerksamkeitsfelder oder Leitlinien fehlen. Dort könnten die Fahrgäste bereits stufenlos ein- und aussteigen, wie Beigeordneter Christoph Hölters erklärt. Allerdings entsprechen sie ohne diese taktilen Elemente nicht den Anforderungen, die an eine vollständige bauliche Barrierefreiheit gestellt werden. Bei der Nachrüstung werden die Betonsteinplatten gegen weiße Rippen- und Noppenplatten aus Beton ausgetauscht.

Im Bauausschuss stimmten dessen Mitglieder jetzt für die Nachrüstung der 18 Haltestellen, die vor 2012 ausgebaut worden waren und daher noch keine taktilen Elemente haben. Betroffen sind an der Kaarster Straße die Haltestellen Viersener Straße (beide Fahrtrichtungen), Neusser-Furth (stadteinwärts), Nikolaus-Otto-Straße, "Brücke", "Backes" "Am Stock" (bei allen beide Fahrtrichtungen); an der Viersener Straße die Haltestelle "Jröne Meerke" (beide Richtungen); an der Kapitelstraße die Haltestelle Hermannsplatz (stadtauswärts); an der Bustrasse Allerheiligen die Haltestellen "Am alten Bach" sowie "Am Linckhof" (jeweils beide Fahrtrichtungen).

 Noch nicht barrierefrei - die Haltestelle an der Nikolaus-Otto-Straße. Dort werden die Betonsteinplatten ersetzt und eine Wartehalle gebaut.

Noch nicht barrierefrei - die Haltestelle an der Nikolaus-Otto-Straße. Dort werden die Betonsteinplatten ersetzt und eine Wartehalle gebaut.

Foto: Woitschützke Andreas

Zusätzlich zu der Nachrüstung gibt es für fünf Haltestellen auch Wartehäuschen (Nikolaus-Otto-Straße, Richtung stadtauswärts; "Am Alten Bach" und "Linckhof", jeweils beide Richtungen). Die Kosten für die Maßnahmen liegen bei 100.000 Euro, wobei allein 90.000 Euro durch Fördermittel abgedeckt werden sollen. Wie es in den Unterlagen zum Ausschuss heißt, soll der entsprechende Antrag in diesem Frühjahr gestellt werden. Liegt der Förderbescheid vor, können die Arbeiten starten. Das wird wahrscheinlich nicht vor dem Frühjahr 2019 der Fall sein. Die Folgekosten der Nachrüstung werden mit 1867 Euro pro Jahr beziffert.

Ziel sei es übrigens, eine vollständige Barrierefreiheit bis 2022 zu erreichen, wie Hölters betont. "Allerdings", schränkt er ein, "gehen wir dabei nach bestimmten Kriterien vor und könnten zu dem Schluss kommen, dass die ein oder andere Haltestelle zu vernachlässigen ist." So würden von den derzeit 137 nicht barrierefreien 50 Prozent nur selten angefahren und von wenigen Fahrgästen genutzt, so Hölters.

(NGZ)
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