Neukirchen-Vluyn Wo ist das Vögelchen?

Neukirchen-Vluyn · Die "Naturdetektive" des Nabu haben gestern ihre Spurensuche in Neukirchen-Vluyn begonnen.

 Die Nabu-Mitglieder Marcel Wirth (links) und Werner Dankers (rechts) erklärten den kleinen Teilnehmern gestern, wie man mit einem Fernglas erfolgreich Vögel ins Visier nehmen kann. Das idyllische Gelände des Naturschutzbundes in Neukirchen-Vluyn eignet sich dafür besonders gut.

Die Nabu-Mitglieder Marcel Wirth (links) und Werner Dankers (rechts) erklärten den kleinen Teilnehmern gestern, wie man mit einem Fernglas erfolgreich Vögel ins Visier nehmen kann. Das idyllische Gelände des Naturschutzbundes in Neukirchen-Vluyn eignet sich dafür besonders gut.

Foto: Christoph Reichwein

Eine ganze Reihe Nistkästen ist am Zaun befestigt: "Ringeltaube", "Kleiber" oder "Fledermaus". Die Flattertiere werden an diesem sonnigen Vormittag kaum zum Vorschein kommen, doch die Chance, Singvögel zu beobachten, ist auf dem Gelände des Naturschutzbunds "Nabu" in Neukirchen-Vluyn um so besser.

Hier, an der Tersteegenstraße, haben sich zwölf Kinder eingefunden, die heute unter Anleitung von Marcel Wirth und Werner Dankers Vögel mit dem Fernglas beobachten wollen. Es ist der Start der mehrtägigen Veranstaltung "Naturdetektive". In dieser Woche stehen "Vögel und Baumwesen" auf dem Programm. In einer kleinen Einführungsrunde stellt Marcel Wirth einige heimische Fotos mit dem Laptop vor und testet, wie viel Vorwissen die Kinder haben. Manche kennen die Tiere schon aus dem elterlichen Garten: Amseln, Rotkehlchen, Meisen. Und sie erzählen, wie die Vögel acht geben müssen, um nicht der Hauskatze in die Fänge zu fallen.

Zu den Bildern spielt Marcel Wirth eine Aufnahme mit dem Gesang der Vögel ein. Die Kinder lauschen konzentriert. Klar, den Amselgesang haben sie schon einmal gehört. Auch das Gurren der Ringeltaube. "Eine Ringeltaube erkennt ihr an dem weißen ,Ring' am Hals", erklärt Wirth. "Ihr braucht eine Taube aber nicht unbedingt zu sehen, um sie richtig einordnen zu können. Eine Ringeltaube zum Beispiel gurrt immer fünf Mal, eine Türkentaube dagegen drei Mal." Auch den Gesang von Buchfink, Blau- und Kohlmeise und Mausersegler spielt Wirth ab. "Der Mauersegler ist heute Vogel des Tages", erklärt er. "Wisst ihr, was das Besondere an ihm ist? Er bleibt fast immer in der Luft - auch zum Essen und zum Schlafen. Nur zum Brüten müssen die Mauersegler irgendwo landen."

Auch über exotische Vögel wissen einige Teilnehmer Bescheid. Auf die Frage, warum Kolibris so einen langen Schnabel haben, kommt prompt die Antwort: "Weil sie an Blumen essen." Genauer gesagt: Sie saugen den Nektar. Kolibris sind auf dem Nabu-Gelände freilich nicht zu beobachten.

Bevor die Detektive losziehen und mit ihren Ferngläsern nach den Vögeln schauen, erklärt Marcel Wirth, wie man die optischen Geräte richtig bedient. "Ihr dürft auf keinen Fall damit in die Sonne schauen, sonst können eure Augen geschädigt werden."

Die Reihe "Naturdetektive" wird mit viel Erfolg seit Jahren vom Nabu im Kreis Wesel durchgeführt. Die Resonanz ist groß, die Veranstaltungen sind ausgebucht, wie ein Blick auf die Internetseite des Nabu verrät. Die Teilnehmer in Neukirchen-Vluyn werden nun eine Woche lang, jeweils für dreieinhalb Stunden, viel Interessantes über Vögel und andere Tiere aus eigener Anschauung entdecken - selbst das beste Naturkundebuch kann so ein Erlebnis nicht liefern.

Wer das Gelände des Nabu einmal besichtigen möchte, kann Kontakt zu der Ortsgruppe Moers/Neukirchen-Vluyn aufnehmen unter info@nabu-moers-neukirchen-vluyn.de. Zu den Attraktionen gehören unter anderem ein Schmetterlingshaus, ein Aquaterrarium, ein Naturgarten mit wohlriechenden Kräutern und Bienenstöcke.

(s-g)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort