Neukirchen-Vluyn Weniger Gewalttaten, mehr Einbrüche

Neukirchen-Vluyn · Reinhold Henning, Leiter der Polizeiwache in Neukirchen-Vluyn, präsentierte im Sozialausschuss Zahlen zur Kriminalität in der Stadt.

 Das Polizeischild an der Wache Andreas-Bräm-Straße in Neukirchen. Der neue Standort an der Niederrheinallee ist bereits in Planung.

Das Polizeischild an der Wache Andreas-Bräm-Straße in Neukirchen. Der neue Standort an der Niederrheinallee ist bereits in Planung.

Foto: Klaus Dieker

Die Kriminalität in der Stadt Neukirchen-Vluyn ist im Jahr 2014 leicht zurückgegangen. Das hat Polizeihauptkommissar Reinhold Henning gestern den Mitgliedern des Sozialausschusses mitgeteilt. Seit einigen Jahren gibt der Wachbereich Moers im Herbst der Politik einen Überblick über die Entwicklung der Fallzahlen im vorangegangenen Jahr - mittlerweile eine Art Tradition.

Unter den linksrheinischen Kommunen des Kreises liegt Neukirchen-Vluyn, was die Fallzahlen angeht, auf dem dritten Platz hinter Moers und Kamp-Lintfort. Am entspanntesten ist die Situation in den Gemeinden Xanten, Alpen und Sonsbeck, Rheinberg liegt dagegen nur geringfügig hinter Neukirchen-Vluyn.

Um die aussagekräftigen "Häufigkeitszahlen" zu ermitteln, wertet die Polizei alle Kommunen so, als hätten sie 100.000 Einwohner. Der so ermittelte Wert liegt in Moers beispielsweise bei 7654 und in Neukirchen-Vluyn bei 6295 (Kamp-Lintfort: 6883). Diese Zahl ist allerdings nicht mit den tatsächlichen Fallzahlen gleichzusetzen.

Insgesamt verzeichnete die Polizei im vorigen Jahr in Neukirchen-Vluyn 1690 kriminelle Straftaten. Die Aufklärungsquote lag bei 46 Prozent. Bei der Gewaltkriminalität sind die Zahlen seit Jahren rückläufig, waren es noch 87 Fälle im Jahr 2011, verzeichneten die Beamten 2014 noch 46 Fälle. Gefährliche Körperverletzungen beispielsweise gab es im Jahr 2011 noch 62 Mal, 2014 ist der Wert auf 30 Fälle zurückgegangen.

Der Diebstahl von Autos fiel 2014 mit vier Fällen deutlich geringer als in den Vorjahren aus, hoch bleibt dagegen die Zahl jener Fälle, bei denen die Autos aufgebrochen und Beute aus dem Inneren entwendet wird. 140 Fälle waren es 2013, im Jahr 2014 wurden 112 Fälle verzeichnet. Leicht gestiegen, von 129 im Jahr 2013 bis auf 137 im vorigen Jahr, ist die Zahl der Fahrraddiebstähle. Und auch die Zahl der Wohnungseinbrüche - ein Thema, zu dem die Kreis Weseler Polizei regelmäßig Bürger berät - ist mit 110 Fällen weiterhin hoch. Einen leichten Anstieg gibt es zudem bei den Rauschgiftdelikten (von 40 im Jahr 2013 auf 43 im Vorjahr). Manche Bereiche der Kriminalität, beispielsweise Betrugsdelikte, seien von schnelllebigen Trends geprägt, bei denen das Internet mittlerweile eine wichtige Rolle spiele.

Nicht nur in Neukirchen-Vluyn habe die Kriminalität abgenommen, dieser Trend sei erfreulicherweise auch im ganzen Kreis zu beobachten. Befragt, warum dies so sei, meinte Henning, dies sei auch ein Erfolg der Aufklärungsarbeit der Polizei, die sich in mehreren öffentlichen Kampagnen niedergeschlagen habe. Bemerkenswert für Neukirchen-Vluyn ist der vergleichsweise hohe Anteil von Jugendlichen unter den Tatverdächtigen. Diese Besonderheit hatte Henning auch schon im vorigen Bericht herausgestellt. Hintergrund sind mehrere Einrichtungen in der Stadt, in denen schwierige Kinder und Jugendliche betreut werden.

Für die Polizei in Neukirchen-Vluyn selbst bietet die Zukunft die Aussicht, endlich aus dem rund 110 Jahre alten, beengten Haus an der Andreas-Bräm-Straße herauszukommen. An der Niederrheinallee, nicht weit vom Rathaus, wird bis voraussichtlich März 2017 eine neue Polizeiwache gebaut. Rund 35 Polizistinnen und Polizisten werden dort ihren Dienst ausüben, auf rund 600 Quadratmetern Bürofläche. Landrat Ansgar Müller hatte diese Nachricht vor einem Monat persönlich in Neukirchen-Vluyn verkündet.

(s-g)
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