Neukirchen-Vluyn Weinritter ehren Roger Achterath

Neukirchen-Vluyn · Ein Fachgremium hat dem Gastronomen aus Rayen nach einem Jury-Besuch das Gütesiegel verliehen.

 Roger Achterath (rechts), vielgelobter Gastronom aus Rayen, darf nun die Urkunde des "Weltverbandes der Weinritter" an die Schauwand hängen.

Roger Achterath (rechts), vielgelobter Gastronom aus Rayen, darf nun die Urkunde des "Weltverbandes der Weinritter" an die Schauwand hängen.

Foto: Reichwein

Über die Weinkarte von Roger Achterath kann ich nicht wirklich kompetent Auskunft geben. Wann immer ich bei Ihm zu Gast bin, bestelle ich eine Flasche Maximin Grünhäuser.

Wesentlich kundiger sollten da schon die Hoheiten vom Weltverband der Weinritter sein, die Achterats Karte in seinem Rayener Restaurant nach eigenem Bekunden "rauf und runter probiert" haben. Das Ergebnis des Gelages muss zur allgemeinen Zufriedenheit ausgefallen sein, durfte der Rayener Gastronom doch in dieser Woche das Gütesiegel des Verbandes in Empfang nehmen.

Bei ihrem ersten anonymen Besuch ging es den Rittern der Tafelrunde allerdings nicht nur darum, sich möglichst kultiviert und ideenreich volllaufen zu lassen. Dem Gastronomen und seinem Personal wurde dabei auch ziemlich nüchtern auf den Zahn gefühlt.

So hatte das Personal die Frage zu beantworten, ob der auf der Karte gelistete Rheingauer Riesling besser zur Fischterrine passe als der rheinhessische.

"Man empfahl uns das, was wir auch selbst ausgesucht hätten", merkt Thomas Holbernd, der Großmeister des internationalen Ordens in seiner Laudatio an. Test bestanden.

Auch die Weinkarte fand bei den Juroren Gefallen. Überschaubar, aber gut abgestimmt", lautet das Urteil. "Sehr persönlich" sei die Karte gestaltet, führt Hannelore Arendt, Hohe Rätin des Ordens, aus, Jede Region und jede Traube sei vertreten.

Unter den Winzern fehlten die ganz großen Namen, dafür fänden sich viele, die in Kennerkreisen einen ausgezeichneten Ruf genössen. So fand die "Grande Dame" des Ordens sogar einige ihrer Lieblingstropfen im Achteratischen Weinkeller wieder, wie etwa einen muskulösen Palacios aus dem Priorat oder einen duftigen Sauvignon Blanc vom südtiroler Erzeuger Lageder.

Alle Weine seien auf der Karte "ehrlich und gut" beschrieben. Stilblüten fehlten. Auch mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis ist die Dame zufrieden. Einstiegsweine schon unter fünf Euro seien für ein Restaurant dieser Klasse ungewöhnlich. Lob auch für Ambiente und Küchenleistung.

Dafür dass die Ehrung für Achterath kein Zufallstreffer ist, bürgt Joachim Bürger. Seine Donger Dorfmühle, ein Stück weit die Straße hinunter gelegen, ist seit einem Jahr Sitz des Weltverbands der Weinritter, und Bürger selbst ist eines ihrer umtriebigsten Mitglieder. "Für mich ist Achterath's fast schon wie eine Kantine", sagt er und nippt an einem schön heruntergekühlten weißen Pinot Noir. Ein höchst respektabler Tropfen.

Trotzdem: Bei meinem nächsten Besuch an der Geldernschen Straße wird's wieder ein Maximin Grünhäuser sein. Denn wie sagen die Weinritter selbst: Wein muss in erster Linie schmecken.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort