Neukirchen-Vluyn Van der Ende ist Unternehmer des Jahres

Neukirchen-Vluyn · Mittelstandsvereinigung ehrt den geschäftsführenden Gesellschafter von "Systembad van der Ende".

 Gestern bei der Ehrung (v.l.): Michael Darda, Gisela van der Ende, Adrianus van der Ende und der Unternehmer des Jahres Jörn van der Ende.

Gestern bei der Ehrung (v.l.): Michael Darda, Gisela van der Ende, Adrianus van der Ende und der Unternehmer des Jahres Jörn van der Ende.

Foto: Reichwein

Es war nicht der direkte Weg, den Jörn van der Ende ins Unternehmen seines Vaters nahm. Nach dem Abitur begann er eine Ausbildung zum Tischler. Nach deren Abschluss studierte er Betriebswirtschaft. "Er war nur an Wochenenden da, um mitzuarbeiten, wenn viel los war", erzählt sein Vater Adrianus van der Ende. Nach dem Studium unternahm Jörn van der Ende längere Abstecher in die Niederlande und nach Indien. Dann kehrte der Schreiner und Diplom-Betriebswirt nach Neukirchen-Vluyn zurück, um ins Familienunternehmen einzusteigen, das sein Vater und Paul Macherey 1980 in der Nähe der Friedenseiche gegründet hatten. "Alles war freiwillig", sagt Jörn van der Ende, der 2004 geschäftsführender Gesellschafter der Systembad van der Ende GmbH wurde. "Dazu konnte ich mein eigenes Baby aufziehen: das fliesen- und fugenlose Bad."

Für die Mittelstandsvereinigung (MIT) Neukirchen-Vluyn war der erfolgreiche Generationswechsel der eine Grund, den 45-Jährigen zum Unternehmer des Jahres 2016 zu wählen. "Ein solcher Wechsel ist alles andere als selbstverständlich", sagte gestern MIT-Vorsitzender Michael Darda, als er die Auszeichnung überreichte. "Oft gibt es erhebliche Reibereien zwischen Alt und Jung, wenn sich überhaupt ein Nachfolger in der Familie findet."

Der andere Grund war die Innovation. "Systembad kann auch Badezimmer ohne Fliesen und Fugen herstellen", sagte der MIT-Vorsitzende. "Bei der Fachmesse Sanitär-Heizung-Klima in Essen wurde es für diese Innovation im März mit dem Marketingpreis 2016 des SHK-Handwerks ausgezeichnet. Bäder werden immer mehr zu Wohlfühloasen, in denen manchmal sogar Kamine oder Fernseher zu finden sind."

Er hatte bewusst den 27. April ausgewählt, um die Urkunde zu überreichen und mit den MIT-Mitgliedern das Unternehmen an der Weserstraße zu besichtigen, das 50 Mitarbeiter beschäftigt. "Die MIT wurde am 27. April 1956 beim CDU-Bundesparteitag in Stuttgart gegründet, also genau vor 60 Jahren", sagte er. Entsprechend schenkte er Jörn van der Ende ein Buch über Ludwig Erhard, der damals Wirtschaftsminister war und mit seinem Motto "Wohlstand für alle" den Begriff der Sozialen Marktwirtschaft geprägt hatte. Gleichzeitig trat der Beschenkte in die MIT ein, in der sein Vater bereits Mitglied ist.

(got)
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