Neukirchen-Vluyn Treff 55 zieht zum Vluyner Platz 18 um

Neukirchen-Vluyn · Die Grafschafter Diakonie, Träger des Stadtteilbüros am Vluyner Nordring 55, will den Beschäftigten die Arbeit in den baufälligen Räumen eines der "Nau-Häuser" nicht mehr zumuten. Der Name soll beibehalten werden.

 Dietrich Mehnert (links), Geschäftsführer der Grafschafter Diakonie, und Bert Konijnenberg, Vorsitzender des Presbyteriums der evangelischen Gemeinde, reichen sich vor dem neuen Domizil des Treffs 55 die Hände. In der Mitte: Anneke van der Veen, Leiterin des Stadtteilbüros.

Dietrich Mehnert (links), Geschäftsführer der Grafschafter Diakonie, und Bert Konijnenberg, Vorsitzender des Presbyteriums der evangelischen Gemeinde, reichen sich vor dem neuen Domizil des Treffs 55 die Hände. In der Mitte: Anneke van der Veen, Leiterin des Stadtteilbüros.

Foto: klaus dieker

Dass es am Vluyner Nordring 55 am Wochenende zum wiederholten Mal gebrannt hat, ist für Dietrich Mehnert eine Bestätigung: Die Entscheidung, neue Räume für den Treff 55 zu suchen, war richtig. "Es ist jetzt höchste Eisenbahn", sagte gestern der Geschäftsführer der Grafschafter Diakonie. Nur durch Glück seien die Räume des Stadtteilbüros nicht "durch Löschwasser abgesoffen". Ob und wann der nächste Brand komme, darüber könne nur spekuliert werden, ebenso wie über die Frage, was aus den heruntergekommenen "Nau-Häusern" wird. Der "überraschend neueste Eigentümer", die schweizer Immobiliengesellschaft Peach Property, sei noch völlig unbekannt.

Ohnehin habe die Arbeit des Treffs 55 in den vergangenen drei Jahren unter den Baumängeln in den vier angemieteten Wohnungen am Nordring gelitten, berichtete Leiterin Anneke van der Veen. Mal sei der Boden nach einem Rohrbruch über Wochen aufgerissen geblieben, mal sei die Decke aufgrund eines Rohrbruchs in der Wohnung darüber "runtergekommen". Deshalb habe sich die Diakonie schon seit längerer Zeit nach anderen Räume umgeschaut. Dass ihr wie allen Mietern der Nau-Häuser bereits zum Ende März gekündigt wurde, spiele keine Rolle. "Wir haben erstmal Widerspruch gegen die Kündigung eingelegt, so wie wir es auch anderen Mietern geraten haben."

Nun ist es entschieden: Zum 1. Juli zieht das Stadtteilbüro zum Vluyner Platz 18 um. Das Wohngebäude gegenüber von Kik gehört der evangelischen Gemeinde Vluyn, im Erdgeschoss befinden sich Büroräume, die zunächst für die Gemeindeverwaltung sowie eine Massagepraxis vorgesehen waren. Die Masseure haben einen Rückzieher gemacht, die Gemeindeverwaltung braucht nach Umstrukturierungen nicht mehr so viel Platz. Den bekommt nun der Treff 55: Fast 200 Quadratmeter Fläche stehen ihm für Beratungsgespräche zur Verfügung, für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen (für sie wird ein Mittagstisch sowie eine Hausaufgabenbetreuung angeboten) kann zusätzlich das nahe Jugendheim der Gemeinde genutzt werden. "Kirchengemeinde und Diakonie werden zusammengeführt. Davon werden beide profitieren", zeigte sich Bert Konijnenberg, Vorsitzender des Presbyteriums, überzeugt.

Der Mietvertrag zwischen Grafschafter Diakonie und Kirchengemeinde gilt für fünf Jahre. Was danach kommt - auch das sei Spekulation, sagte Mehnert. Ob die Mieter des Vluyner Nordrings nach einer Sanierung der Häuser dorthin zurückkehren, sei fraglich. Und die ihnen im Bereich Kiefernweg angebotenen Wohnungen seien noch in einem sehr schlechten Zustand. Aufgrund der ungewissen Situation und der Brände seien die Mieter verunsichert. Viele seien bereits auf eigene Faust weggezogen; am Nordring 55 seien nur noch sechs Wohnungen bewohnt.

Der Name Treff 55, abgeleitet von der Adresse am Vluyner Nordring, soll am Vluner Platz beibehalten werden. "Er ist ein Markenzeichen geworden", sagte Dietrich Mehnert. Vor fast genau 25 Jahren wurde die Einrichtung eröffnet. In die Freude über die neuen Räume mische sich deshalb auch etwas Wehmut über den Umzug ausgerechnet im Jubiläumsjahr.

(RP)
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