Neukirchen-Vluyn Tierschützer retten in diesen Tagen wieder zahlreiche Kröten

Neukirchen-Vluyn · Franz Reuter und seine Mitstreiter vom Nabu Moers/Neukirchen-Vluyn kümmern sich um wandernden Amphibien an der Littard.

 Franz Reuter (links) und Jochen Bruckmann zeigen einige Exemplare, die sie an den Krötenzäunen gefunden haben.

Franz Reuter (links) und Jochen Bruckmann zeigen einige Exemplare, die sie an den Krötenzäunen gefunden haben.

Foto: Arnulf Stoffel

Franz Reuter (69) und die Unterstützer des Nabu (Naturschutzbundes Deutschlands)Moers/Neukirchen-Vluyn haben dieses Frühjahr wieder einen Krötenzaun am Littardweg und am Schwafheimer Meer errichtet. Während der Massenwanderung, die je nach Witterung mehrere Wochen dauert, schützt dieser die Amphibien vor dem Tod.

Die wechselwarmen Tiere wollen über den Weg über die Straße die Gewässer erreichen, um dort abzulaichen. Am Littardweg sind es der Hacksteinskuhl und die Littardkuhlen, welche die paarungsbereiten Tiere anlocken. Ohne Schutzmaßnahmen würden hunderte beim Überqueren der Straße vom Verkehr erfasst werden und verenden. Darum wird entlang der Straße eine Folie in den Boden eingegraben und zirka 50 Zentimeter hoch aufgezäunt. Auf der Waldseite werden im gewissen Abstand gelöcherte Auffangeimer auf Bodenniveau platziert. Jeden Morgen müssen diese geprüft und geleert werden. Dafür haben sich die Tierschützer des NAbu in eine Liste eingetragen. Am Mittwoch war Jochen Bruckmann (68) an der Reihe, der begeisterter Naturfan ist.

Bereits vor rund 20 Jahren wurde in der Littard eine Maßnahme gegen das Krötensterben initiiert. Damals war es eine zirka 50 Zentimeter hohe Planke, die an der Westseite der Straße errichtet wurde, um die Amphibien auf der Seite der Gewässer zu halten. Wie sich herausstellte, überquerten viele Tiere die Straße trotzdem - mit den bekannten traurigen Folgen.

Reuter sagt: "Wir wollen die Tiere retten, damit die Arten nicht aussterben". Er muss die Bestände als Landschaftswächter der Unteren Landschaftsbehörde Kreis Wesel melden. Diese fallen dieses Jahr noch spärlich aus. Doch er beruhigt uns: "Die Zahlen schwanken jedes Jahr." An diesem Tag waren es 72 Erdkröten und vier Grasfrösche. Bis Mitte April erwartet er noch weitere Wanderungen. Die Erdkröten, Grasfrösche, Berg- und Teichmolche, die hier vorkommen, sind geschützte Arten.

Aus diesem Grund wurde die Straße "Alte Mühle" an der Dong wie letztes Jahr schon zwischen 18 und 8 Uhr für den Verkehr gesperrt. Vor einigen Jahren hat Franz Reuter auf dieser Straße über 170 überfahrene Kröten und Frösche gezählt.

Darüber hinaus betreibt der Nabu auch die Kopfweidenpflege. Alle sieben Jahre werden diese geschnitten. Aktuell hat der Nabu noch viel Feuerholz günstig abzugeben. Interessierte sollen sich bitte unter f.reuter.vluyn@t-online.de melden.

Die Mitglieder bedauern, dass sich mittlerweile nicht mehr so viele junge Menschen für den Naturschutz interessieren wie früher. Die meisten Mitglieder seien über 60 Jahre alt. "Es gibt so viel anderes, wofür sich Jugendliche begeistern", klagt Reuter. Ab April treffen sich die Naturfreunde im Naturschutz-Zentrum Neukirchen-Vluyn an der Tersteegenstraße 51 zur Pflege des ein Hecktar großen Geländes.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort