Neukirchen-Vluyn/Moers Taxibuslinie über den Gewerbepark?

Neukirchen-Vluyn/Moers · Eine Nahverkehrslinie über Genend? Lohnt sich nicht, befand ein Gutachten vor einigen Jahren. Nun gibt es einen neuen Vorstoß für eine Verbindung zwischen Neukirchen-Vluyn und Repelen. Der Fachausschuss prüft ein neues Gutachten.

 Blick auf die Niederlassung der Firma Kerrygold im Gewerbepark Genend, noch auf Gelände von Neukirchen-Vluyn.

Blick auf die Niederlassung der Firma Kerrygold im Gewerbepark Genend, noch auf Gelände von Neukirchen-Vluyn.

Foto: Klaus Dieker

Eine Nahverkehrslinie durch den Gewerbepark Genend, von Neukirchen-Vluyn nach Moers-Repelen führend - über diesen Gedanken haben Verwaltung und Politik in Neukirchen-Vluyn zuletzt 2013 gesprochen. Damals kam ein Gutachten zu dem Schluss, dass sich die Einrichtung einer neuen kostspieligen Linie nicht lohnen würde. Der Vorstoß war damals nicht zuletzt von der Firma Kerrygold gekommen, die auf Neukirchener Gebiet, aber an der Grenze zu Moers, ihre Niederlassung hat.

Nun steht das Thema wieder auf der Tagesordnung der Politik. Im kommenden Stadtentwicklungsausschuss wird den Fraktionen in Neukirchen-Vluyn ein neues Gutachten vorgelegt. Erstellt hat es das Büro für Verkehrs- und Städteplanung Rödel & Pachan aus Kamp-Lintfort. Sie kommen zu dem Schluss, dass eine Taxibus-Linie zwischen den genannten Zielen durchaus sinnvoll ist. "Empfohlen wird eine nachfrageorientierte ÖPNV-Leistung in Form eines TaxiBusses, wozu die vor Jahren eingeführte Linie 6 verlängert werden könnte", heißt es in der Ausschussvorlage der Verwaltung. Die Beschlussvorlage sieht vor, dass die Verwaltung mit der Stadt Moers und der Agentur "wir4" Gespräche führt, um eine mögliche Umsetzung und die gemeinsame Finanzierung des Projektes zu dritt zu prüfen. Die Ergebnisse werden dann wiederum dem Fachausschuss vorgelegt.

Die Verwaltung sieht in einer solchen Linie eine ganze Reihe von Vorteilen. Der greifbarste ist natürlich die Erschließung des Grafschafter Gewerbeparks Genend, der teils auf Neukirchen-Vluyner, teils auf Moerser Gebiet liegt. Aber auch andere Ortsteile, zum Beispiel Dong, würden dann ans Nahverkehrsnetz kommen. Das Schulzentrum Neukirchen-Vluyn würde ebenfalls besser eingebunden, und natürlich profitierten auch die Moerser durch eine bessere Anbindung von Repelen und Meerfeld.

Dem Gewerbepark fehlt nach wie vor eine direkte Anbindung an den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV). Immerhin reicht die Linie SB 30 bis zum Rand des westlichen Teils, von wo es je nach Entfernung 200 bis 1700 Meter zur Arbeit sind. Von Neukirchen-Vluyn aus "existiert auch keine periphere Bedienung". Die Länge der Wege wird in diesem Teil mit 1800 bis 3200 Meter angegeben.

Auch zwischen Neukirchen-Vluyn und Repelen gibt es bislang keine direkte Verbindung, obwohl die kürzeste Straßenentfernung gerade mal 2800 Meter beträgt. Wer zwischen den beiden Orten mit dem ÖPNV hin- und herfährt, muss über das Moerser Zentrum fahren und braucht dafür durchschnittlich 36 Minuten inklusive einem Umstieg. Eine direkte Verbindung würde eine Fahrzeit von einer Viertelstunde ermöglichen, haben die Gutachter aus Kamp-Lintfort errechnet. Der Taxibus-Verkehr, den sie empfehlen, könnte durch eine Verlängerung der Linie 6 erreicht werden. Zunächst solle ein Probebetrieb eingerichtet werden. Die jährlichen Kosten würden zunächst einmal rund 63 000 Euro betragen, allerdings sei mit Einnahmen von rund 29 000 Euro zu rechnen - bleiben Kosten von 34 000 Euro.

(RP)
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