Neukirchen-Vluyn Sind neue Flüchtlingsheime überflüssig?

Neukirchen-Vluyn · Weil die Zahlen der Asylbewerber zurückgehen, will die Verwaltung mit der Politik noch einmal das Thema besprechen.

Weil die Zahl der Asylbewerber deutlich gesunken ist, überlegt man in der Neukirchen-Vluyner Verwaltung, ob zwei geplante neue Unterkünfte an der Niederrheinallee wirklich gebaut werden müssen. Das hat Kämmerin Margit Ciesielski gestern bestätigt. "Wir möchten der Politik im kommenden Sozialausschuss die aktuellen Zahlen vorlegen", sagt die Beigeordnete. Es stelle sich schlicht die Frage, ob diese Unterkünfte noch nötig seien. Das muss dann die Politik entscheiden.

Bislang sah die Planung so aus: Nachdem am Hugengraben zwei neue Schlichtbauten zur Unterbringung von Flüchtlingen entstanden sind, sollten an der Niederrheinallee, schräg gegenüber der neuen Polizeiwache, noch zwei weitere Bauten dieser Art errichtet werden. Dies wurde im Dezember von einer Mehrheit der Politik entschieden, wobei der genannte Standort dem ebenfalls angedachten an der Jahnstraße, westlich der Wohnheime, vorgezogen wurde. Rund 530 Asylbewerber waren zeitweise in der Stadt registriert, mittlerweile ist deren Zahl auf rund 300 zurückgegangen, 110 Anträge wurden inzwischen anerkannt. "Das heißt, diese Personen können eine Unterkunft auf dem freien Wohnungsmarkt suchen", sagt Margit Ciesielski. Da dies jedoch nicht so leicht ist, leben viele weiterhin in den Flüchtlingsunterkünften, gegen eine Art Mietgebühr. Die wird wiederum öfters durch Sozialleistungen finanziert. "Im Januar gab es noch einmal eine Neuzuweisung von 20 Menschen", berichtet die Beigeordnete.

Ein großer Teil der Asylbewerber war bislang in Gebäuden auf dem ehemaligen Gelände des Christlichen Jugenddorfwerkes (CJD) an der Wiesfurthstraße untergebracht. Doch der Mietvertrag mit dem CJD läuft zum 31. Dezember des laufenden Jahres aus, das Areal soll vermarktet werden. "Einige Gebäude auf dem Gelände an der Wiesfurthstraße sind bereits aufgegeben worden", schildert Ciesielski die aktuelle Entwicklung. Deren Bewohner seien in die beiden Schlichtbauten am Hugengraben umgezogen. Laut den aktuellen Zahlen der Verwaltung vom 31. Januar sind mittlerweile 34 Flüchtlinge dorthin gezogen. Die Tatsache, dass die beiden Häuser längere Zeit leer standen, hatte in der Politik vorübergehend für Irritationen gesorgt. Als ein Grund wurde genannt, dass die Flüchtlinge sich an der Wiesfurthstraße gut eingelebt hätten und ungern umgezogen seien. Beide Häuser sind so gebaut, dass sie eines Tages auch für soziales Wohnen genutzt werden können.

(s-g)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort