Neukirchen-Vluyn Schüler lernen den Klimaschutz kennen

Neukirchen-Vluyn · 14 Jungen der Haarbeckschule sind auf Klimareise gegangen: Mit dem Fahrrad besuchten sie die Bio-Bäckerei Schomaker, den Solarpark Mühlenfeld und das Unternehmen LED-Linear.

 Bäckermeister Andreas Schomaker erklärt Schritt für Schritt, wie einzelne Körner zu einem fertigen Brot verarbeitet werden.

Bäckermeister Andreas Schomaker erklärt Schritt für Schritt, wie einzelne Körner zu einem fertigen Brot verarbeitet werden.

Foto: Urbig

Neugierig probieren die Schüler eine Hand voll Dinkelkörner. Bäckermeister Andreas Schomaker hat sie verteilt. Wie aus diesen Körnern einmal Mehl wird, zeigt er den Kindern und Jugendlichen an den betriebseigenen Mühlen. Denn in der Biobäckerei Schomaker wird das Korn noch selbst gemahlen. Die 14 Schüler aus den Klassen sieben bis neun der Haarbeckschule lauschen gespannt. Sie sind heute mit ihrem Lehrer Lafci Sinan auf Klimareise. Auch Stephan Baur, Klimaschutzmanager von Neukirchen-Vluyn, ist dabei. Um zwölf Uhr sind sie mit dem Fahrrad aufgebrochen, besuchten zunächst das Unternehmen LED-Linear, und haben nun bei der Biobäckerei Schomaker Halt gemacht. Dort schlüpfen die Jungen in Schutzkittel und Haube, ehe es in die Produktionsräume geht.

"Auf der Klimareise werden Schüler und Unternehmen zusammengebracht, sie erfahren, in welchen Bereichen Klimaschutz möglich ist", erklärt Baur den Gedanken dahinter und fügt hinzu: "Es ist schließlich ein Thema, das alle Generationen betrifft."

Und so erkundet nicht nur die Haarbeckschule ihre Region: "Überall in NRW machen sich junge Menschen auf den Weg, um Berufsfelder rund um den Klimaschutz kennenzulernen. Seit drei Jahren gibt es das Projekt schon, initiiert haben es die Städte Bonn, Mönchengladbach und Rheinberg. Neukirchen-Vlyun geht in diesem Jahr zum ersten Mal auf Klimareise. Die Teilnahme an dem Energie-Nachmittag ist freiwillig. Der fünfzehnjährige Felix hat sich aus Interesse entschieden mitzumachen: "Ich habe schon viel über den Umwelt- und Klimaschutz gesehen und gelesen", erzählt der Schüler, "ich finde es spannend zu sehen, was hier bei uns in der Nähe dafür getan wird." Und so erfahren die Jugendlichen in der Backstube der Biobäckerei nicht nur, wie aus einem Korn das fertig gebackene Brot wird, sondern lernen auch das Energiekonzept des Betriebs kennen.

"Seit 35 Jahren arbeiten wir klimaschützend", sagt Schomaker. Etwa in dem die Mitarbeiter geschult werden, nur wenig Kohlendioxid zu verbrauchen. Auch lässt der Betrieb seine Zutaten nicht aus der ganzen Welt einfliegen, wie es heute vielfach üblich ist. Der Biobäcker kauft von regionalen Erzeugern. Schomaker erklärt den Schülern, dass die Hausheizung durch Wärmerückgewinnung betrieben werde. Vereinfacht gesagt: Die Produktion erzeugt Wärme und verbraucht Energie, die entweicht jedoch nicht, sondern bleibt dem Haus erhalten. "Da kommt eine Menge an Energie zusammen", versichert Schomaker den Schülern.

Zudem arbeitet die Biobäckerei mit Öko-Strom. Gut sichtbar ist etwa die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Und so sind auch die Mühlen, vor denen die Schüler staunend stehen, sonnenbetrieben. "Es ist wichtig, dass sich junge Menschen damit beschäftigen", sagt Andreas Schomaker. Durch den Klima-Tag lernen die Schüler aber auch mögliche Berufsfelder kennen. Nach der Führung durch den Bäckereibetrieb geht es für sie weiter zum Solarpark Mühlenfeld der Enni, dort wird ihnen von Stephan Baur erklären, wie Strom aus Sonnenlicht entsteht.

(ubg)
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