Neukirchen-Vluyn Schüler besuchen Umwelt-Gipfel in Mexiko

Neukirchen-Vluyn · Auf Anregung des Nobelpreisträgers Rajendra Pachauri engagieren sich Jugendliche am Julius-Stursberg-Gymnasium für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Derzeit erstellt die Gruppe einen "ökologischen Fußabdruck" der Schule. Demnächst fliegen fünf Mädchen und Jungen zum "World Sustainable Development Forum" nach Mexico City.

 Schüler des JSG und Lehrer Andreas Forsthövel (grünes Hemd, links) auf der Expo in Astana im Gespräch mit Rajendra Pachauri (grüne Krawatte) sowie dem Physiker Carsten Ahrens.

Schüler des JSG und Lehrer Andreas Forsthövel (grünes Hemd, links) auf der Expo in Astana im Gespräch mit Rajendra Pachauri (grüne Krawatte) sowie dem Physiker Carsten Ahrens.

Foto: Alina Bruder

Sie sind fast schon so etwas wie Weltreisende in Sachen Nachhaltigkeit. Im Juni 2017 hatte ein Erdkunde-Leistungskurs des Julius-Stursberg-Gymnasiums sich auf der Weltausstellung in der kasachischen Hauptstadt Astana für einen verantwortlichen Umgang mit der Umwelt stark gemacht. Jetzt stehen fünf Schüler sowie Lehrer Andreas Forsthövel vor einer Reise nach Mexico City. Dort findet am 1. und 2. Februar das "World Sustainable Development Forum", ein Treffen, bei dem Politiker und Wissenschaftler, aber auch Jugendliche aus vielen Ländern sich über Umweltthemen austauschen.

Begründer des Forums ist der Nobelpreisträger Rajendra Pachauri, ehemaliger Vorsitzender des Weltklimarats. Ihn hatten die JSG-Schüler in Astana kennengelernt. Im Oktober besuchte Pachauri dann das Julius-Stursberg-Gymnasium und regte dort die Gründung einer "Protect our World-Gruppe" an. Rund um die Welt hebt Pachauri solche Gruppen aus der Taufe, in denen Jugendliche sich für die Umwelt engagieren. Zu der 13-köpfigen POP-Gruppe in Neukirchen-Vluyn zählen neben einigen der ehemaligen Astana-Fahrer weitere Schüler aus der Oberstufe. Zurzeit erstellt die Gruppe einen "ökologischen Fußabdruck" des Gymnasiums. Ermittelt wird der Verbrauch an Wasser, Strom und Kohlendioxid. "Mit dem Wasser, das an unserer Schule pro Jahr verbraucht wird, könnte man fünfmal das Becken des Schwimmbads in Vluyn füllen", sagt Alina Bruder vom Presseteam der POP-Gruppe. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung wollen die Schüler am Tag der offenen Tür (27. Januar) möglichst anschaulich und pfiffig öffentlich präsentieren.

Während der Strom- und Wasserverbrauch sich leicht ermitteln lässt, greifen die Schüler bei der Recherche des CO2-Verbrauchs auf erprobte Rechenmodelle und Tabellen zurück. Die POP-Gruppe hat an alle 860 Schüler Fragebögen verteilt, in denen es zum Beispiel darum geht, wie man zur Schule kommt - etwa mit Auto, Bus, oder Fahrrad - und wie weit der Schulweg ist. "Es gibt Excel-Tabellen, in die wir die Werte eintragen, dann können wir den entsprechenden CO2-Verbrauch ablesen", erläutert Alina Bruder. Sie gehört zu dem Schüler-Quintett, das auf Einladung von Pachauri nach Mexiko reist. Die Flugtickets sind teils durch private Beiträge, teils durch Sponsoren finanziert worden.

Die POP-Gruppe möchte allen Schülern (und Lehrern) am Julius-Stursberg-Gymnasium vermitteln, wie wichtig der Schutz von Natur und Umwelt ist. Ein Erfolg wäre es zum Beispiel, wenn weniger Wasser verschwendet würde. Schulleiterin Susanne Marten-Cleef ist voll des Lobes für die Jugendlichen. "Wir sind stolz auf die Truppe." An der Schule gebe es ein Patensystem, bei dem ältere Schüler jüngeren beistehen. "Wir möchten über dieses System künftig auch das Umweltbewusstsein stärken."

(RP)
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