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Neukirchen-Vluyn Politik ist unzufrieden mit Verkehrskonzept

Neukirchen-Vluyn · Welche Folgen für den Verkehr wird der neue Edeka-Markt in Neukirchen haben? Die Verwaltung hatte dazu ein Konzept für den gestrigen Ausschuss erarbeitet. Das Echo war größtenteils kritisch.

 Wegen Kanalarbeiten war jüngst die Andreas-Bräm-Straße gesperrt. Diese ständigen Baustellen machen den Geschäftsleuten im Ort Sorgen. Doch die Umgestaltung des Ortskerns hat gerade erst begonnen.

Wegen Kanalarbeiten war jüngst die Andreas-Bräm-Straße gesperrt. Diese ständigen Baustellen machen den Geschäftsleuten im Ort Sorgen. Doch die Umgestaltung des Ortskerns hat gerade erst begonnen.

Foto: Dieker

Dass ein neuer Edeka-Markt nach Neukirchen kommt, finden die meisten Menschen gut. Doch wie steht es mit den Folgen für den Autoverkehr vor Ort? Darum ging es gestern in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses. Die Verwaltung hatte ein Verkehrskonzept erstellt - recht kurzfristig und nicht so ausführlich, wie sich die Fraktionen dies gewünscht hätten. Das Konzept gibt vor allem einen Überblick über die aktuellen Stellplätze und deren künftige Zahl. Direkt neben dem Edeka-Markt sollen 80 Parkplätze entstehen. Der Erziehungsverein behält seine 60 Plätze, die sind aber nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Die ausgewiesenen Parkplätze an der Mozartstraße, der Grevenstraße, der Alten Rathausstraße und der Andreas-Bräm-Straße sollen von 51 auf 65 steigen, allerdings werden die nicht ausgewiesenen Parkmöglichkeiten von 56 auf 13 schrumpfen.

Christian Esser, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Grüne, kritisierte: "Es geht nur um Stellplätze, uns interessieren aber auch Verkehrsflüsse und die Folgen für Fußgänger, Radfahrer und den Öffentlichen Nahverkehr." Thomas Stralka (CDU) erklärte, seine Fraktion habe schlicht keine Zeit gehabt, die Vorlage zu besprechen. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Elke Buttkereit sagte, sie habe den Eindruck, die Verwaltung "wolle an das Thema nicht wirklich ran". Die Sozialdemokraten hatte für die Sitzung einen Antrag formuliert, in dem sie unter anderem dies fordert:

- eine Vereinbarung mit dem Erziehungsverein, um dessen Stellplätze außerhalb der Geschäftsstunden der Nachbarschaft bzw. Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

- eine geringfügige Erweiterung der Verkehrsfläche an der Mozartstraße, um das Längsparken gegenüber dem Schrägparken wieder zu ermöglichen.

- bei der Vergabe der Planungsleistungen für die Straßenerneuerung Alte Rathausstraße soll für einen verkehrsberuhigenden Ausbau zwischen der Edeka-Zufahrt und der Grevenstraße gesorgt werden.

- bei der Anbindung der Hochstraße an den südlich angrenzenden Bereich von Erziehungsverein und Edeka-Markt ist die Querung der Mozartstraße besonders zu berücksichtigen. Dazu soll die Fläche als "shared space" unter Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer umgebaut werden.

Die Vertreter der Grünen demonstrierten Zustimmung zu dem Antrag, die Christdemokraten machten jedoch Beratungsbedarf geltend, so dass es zu keiner Abstimmung kam. Allerdings fand der Vorschlag von Gerd Lück, dem baupolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, eine Sondersitzung über das Thema einzuberufen, mit Unterstützung der Grünen und NV AUF geht's eine Mehrheit. Sie soll in zwei Wochen stattfinden.

Lück hatte sich besorgt darüber geäußert, dass der Politik die Zeit davon läuft, entscheidend einzugreifen, bevor wichtige Entwicklungen in die Wege geleitet werden. Das gilt zum Beispiel für die Neugestaltung des Platzes vor dem Sitz des Erziehungsvereins. Dazu soll nach Pfingsten ein Workshop stattfinden, geplant ist die Ausschreibung eines Wettbewerbs. Die Planung für die Alte Rathausstraße stehe bis Juni an - und so fort.

Beigeordneter Ulrich Geilmann nahm die Kritik zur Kenntnis und entschuldigte die knappe Vorlage mit den aktuellen Personalkapazitäten.

(s-g)
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