Neukirchen-Vluyn Neuer Turmhahn für die Dorfkirche wird vorgestellt

Neukirchen-Vluyn · Zum 300-jährigen Bestehen der Vluyner Dorfkirche bekommt das Gotteshaus einen neuen Turmhahn. Gestern wurde bei einem Empfang im Kirchentreff am Schulplatz das neue Exemplar vorgestellt. Es ist exakt nach dem Vorbild des alten Hahn gefertigt worden. Ende August soll er an dessen Stelle installiert werden und in die Lande hinaus glänzen.

 Gruppenbild mit dem alten und dem neuen Turmhahn (v.l): Bert Konijnenberg, Bernd Zibell (Vorstand Sparkasse), Heinz Trox und Hans Dehlisen.

Gruppenbild mit dem alten und dem neuen Turmhahn (v.l): Bert Konijnenberg, Bernd Zibell (Vorstand Sparkasse), Heinz Trox und Hans Dehlisen.

Foto: Dieker

Bert Konijnenberg, der Vorsitzende des Presbyteriums, schilderte, wie es zu der Aktion gekommen war. "Der Motor des Ganzen war der Heimat- und Verkehrsverein mit seinem Vorsitzenden Hans Dehlihsen. Denn ursprünglich hatten wir nicht vorgehabt, den Hahn zu erneuern." Doch konnten für das Vorhaben prominente Sponsoren wie Unternehmer Heinz Trox und die Sparkasse am Niederrhein gefunden werden.

In der Lehrwerkstatt der Firma Trox wurde der neue Hahn gefertigt. Die Sparkasse finanzierte die Vergoldung der neuen Turmfigur. Der Hahn trägt als Gravur unter anderem einen Vers aus dem Römerbrief. Außerdem sind die Namen derjenigen, die die Erneuerung des Wahrzeichens möglich machten, verzeichnet.

Rund um den Turmhahn der Vluyner Dorfkirche gibt es einige ungeklärte Rätsel. Manfred Jülicher, Pfarrer i. R. und guter Kenner der Gemeindegeschichte, wies darauf hin, dass die Dorfkirche neben einem Turmhahn ein Huhn auf der Apsis sitzen hatte. Das Huhn befindet sich inzwischen im Museum und wird wohl bald mit dem männlichen Gegenpart wieder vereint sein. "Das Huhn ist vermutlich ein Symbol für die Gemeinde." Wird in der Bibel nicht auch von der Henne und ihren "Küchlein" gesprochen? Das Huhn stammt mit Sicherheit aus dem Jahr 1715. Da es offensichtlich mit dem Hahn ein Paar bildet, spricht vieles dafür, dass dieser auch so alt ist. Endgültige Gewissheit gibt es nicht.

"Bemerkenswert ist auch, dass der alte Hahn, soweit man es entziffern kann, den Namen von acht Presbytern trägt", berichtete Jülicher. Eigentlich hätten es nur sechs sein sollen. Leider liegen aus dem frühen 18. Jahrhundert keine Kirchenchroniken vor, die solche Unklarheiten beseitigen können.

(s-g)
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