Neukirchen-Vluyn Nau-Häuser: Sanierung soll Ende 2016 fertig sein

Neukirchen-Vluyn · Die neuen Eigentümer, die Peach Property-Gruppe, hat gestern vor Verwaltung und Politik ihre Pläne für die Immobilien erläutert.

 Rund um manche der ehemaligen Nau-Immobilien im Vluyner Süden sieht es noch chaotisch aus, wie dieses gestern gemachte Bild zeigt.

Rund um manche der ehemaligen Nau-Immobilien im Vluyner Süden sieht es noch chaotisch aus, wie dieses gestern gemachte Bild zeigt.

Foto: Jürgen Stock

Wie geht es weiter mit den ehemaligen Nau-Immobilien? Mit Spannung haben Vertreter von Verwaltung und Politik das Gespräch mit den neuen Eigentümern erwartet, das gestern Nachmittag stattfand.

Die Immobilien gelten bislang als Schandflecken, besonders das Hochhaus am Vluyner Nordring, das die Silhouette der Ortschaft unvorteilhaft prägt. Im vergangenen Dezember war das Immobilienpaket bei einer Zwangsversteigerung für 8,22 Millionen Euro an die Hagener Familie Olbrich gegangen. Die jedoch stieß die Häuser wenige Monate später wieder ab. Aktueller Besitzer ist die Peach Property-Gruppe mit Sitz in der Schweiz.

Bürgermeister Harald Lenßen (CDU) zeigte sich gestern Abend mit dem Gespräch zufrieden. "Es war konstruktiv, die Vertreter der Peach Property machten einen kompetenten Eindruck." In einer Pressemitteilung, die unmittelbar nach Ende des Termins verschickt wurde, listete die Gruppe die wichtigsten Punkte auf: Die Sanierung von 60 Wohnungen stünde vor dem Abschluss, bei weiteren seien die Arbeiten weit vorangeschritten, die Vermietung sei erfolgreich gestartet. Bis Ende 2016 sollen fast 300 Wohnungen schrittweise modernisiert werden. Dafür investiere die Gruppe mehr als fünf Millionen Euro. Im September sollen die Fortschritt öffentlich vorgestellt werden.

Die fast fertig sanierten Wohnungen befinden sich am Kiefernweg, Ulmenweg und Terniepenweg. Die künftigen Mieten sollen "bezahlbar" und "ortsüblich" sein, kündigt Peach Property an. "Die Wohnungen mit 2 bis 4 Zimmern und einer Größe von 30 bis 98 Quadratmetern wurden umfangreich auf heutigen Standard saniert. Die Bäder wurden komplett erneuert, Bodenbeläge und Türen ausgetauscht, Wandflächen renoviert, teilweise Fenster ausgetauscht sowie die Elektroanlagen modernisiert."

Nächster Schritt sei "bis Ende 2016 die Sanierung von weiteren 180 leerstehenden von insgesamt 295 Wohnungen ihres Nordportfolios in mehreren mehrgeschossigen Wohnhäusern am Vluyner Nordring, in der Leibnizstraße und Humboldtstraße. Die Sanierungen der 1- bis 3-Zimmer-Appartements erfolgen in drei Teilschritten, wobei der erste Sanierungsabschnitt bereits im Herbst 2015 starten soll. Auch seien Kooperationen mit sozialen Einrichtungen und Vereinen geplant, "um das soziale Umfeld für die Bewohner weiter zu verbessern."

Eine Sonderrolle spielt das erwähnte Hochhaus am Vluyner Nordring. Dessen Zukunft ist noch nicht geklärt. Harald Lenßen: "Möglicherweise können Fördermittel des Landes für einen Teilabriss oder eine Sanierung verwendet werden." Dazu werde es bald einen Termin mit der Bezirksregierung geben.

Jochen Gottke, SPD-Fraktionschef und Bürgermeisterkandidat, hat die Ereignisse rund um die Nau-Bauten oft kritisch kommentiert. Von der gestrigen Präsentation zeigte er sich nicht unbeeindruckt. "Mehr hat bislang kein Eigentümer in die Wege geleitet", meint er und fügt vorsichtig hinzu: "Zumindest nach außen." Wenn die Peach Property Gruppe die sanierten Wohnungen erfolgreich vermiete, dann begrüße er das sehr, auch wenn der Ausblick etwas vage gewesen sei.

"Was das Hochhaus am Vluyner Nordring betrifft, bin ich klar der Meinung, dass es in die Hände der Stadt gehört", bekräftigt der Sozialdemokrat. Gottke wird sich auch am kommenden Freitag, 14. August, mit der Zukunft dieses Gebäudes beschäftigen. Er lädt alle interessierten Bürger für 18 Uhr in die Kulturhalle zu der Veranstaltung "Der Turm muss weg!" ein.

(RP)
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