Neukirchen-Vluyn Nächtliche Abenteuer auf der Halde

Neukirchen-Vluyn · Der Stadtjugendring Neukirchen-Vluyn beteiligte sich am NRW-Jugendkulturevent Nachtfrequenz. Für Spannung sorgte eine Schnitzeljagd auf der Halde Norddeutschland.

 Ausgerüstet mit Taschenlampen und von Betreuern behütet erkundeten die Kinder die Tier- und Pflanzenwelt der Halde Norddeutschland.

Ausgerüstet mit Taschenlampen und von Betreuern behütet erkundeten die Kinder die Tier- und Pflanzenwelt der Halde Norddeutschland.

Foto: Klaus Dieker

Diese Nacht gehörte der Jugend von Neukirchen-Vluyn und machte im Rahmen der landesweiten Mitmachaktionen bei der "Nachtfrequenz" richtig Furore. Die mittlerweile achte Ausgabe lud unter anderem zur Schnitzeljagd auf die Halde Norddeutschland ein. Der Stadtjugendring, der örtliche Zusammenschluss der Jugendverbände und Vereine mit Jugendarbeit, war bereits zum dritten Mal von der Partie. Er hatte eine Tour ausgearbeitet, bei der die Halde im Mittelpunkt stand.

Rund 40 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 16 Jahren trafen sich bei einsetzender Dämmerung am Fuß der Himmelsleiter an der Geldernschen Straße. Die Erkundung von Flora und Fauna sollte zu einem spannenden Abenteuer werden. Heftige Schauer hielten die Teilnehmer nicht ab, die Halde zu erobern. Das Erklimmen von 359 Stufen der Himmelsleiter gestaltete sich zum perfekten Aufwärmtraining, von Anstrengung keine Spur. "Die Vergabe der Teilnehmerplätze hat gut geklappt", erzählten Angelika Schrade und Dieter Kräher vom Vorstand. Sie hatten ihr Versorgungslager am Treppenaufgang aufgeschlagen.

Die heimlichen Stars sollten die beiden Gruppenleiter Margot Große-Uhländer und Karl Kube werden. Sie kennen die Halde mit all ihren Ecken und Wegen, der Tier- und Pflanzenwelt aus dem Effeff. Aufgeteilt in eine "Karl- und Margot-Gruppe" und zusätzlichen Helferteams ging es dann endlich los. Die erste Überraschung sorgte beim Start schon für Freude. "Alle Kinder haben LED-Taschenlampen geschenkt bekommen. Vorab gab es zur Stärkung Hot Dogs. Die Stimmung ist richtig gut, und ohne Eltern ist ein solcher Abend umso so spannender", so Angelika Schrade. Dass mancher bei der abendlichen Tour sich dann doch ganz dicht bei Karl und Margot aufhielt, versteht sich. Zu entdecken gab es genug, wie auch Luisa Piepenburg (10) verriet. Mit Bäumen ging sie auf Tuchfühlung. Andere entdeckten Fledermäuse beim Erkundungsflug oder Frösche. Auch Nacktschnecken ließen sich nicht von dem hellen LED-Schein irritieren. "Abenteuer pur", so Noah Bur-am-Ord (9). Zoe Sturm (9) ließ sich von Baumarten und Tieren faszinieren.

"Uns fällt immer wieder auf, dass viele die Halde nicht kennen. Eine ausgemachte Bildungslücke. Die Tour ist daher ein richtiges Kulturevent", sagte Dieter Kräher. Margot und Karl sorgten für Informationen zur Entstehungsgeschichte der Halde, ihrer Nutzung und allem, was dort wächst und lebt. "Das vergessen die Kinder so schnell nicht", war sich Angelika Schrade sicher.

Während die gemeinsamen Erlebnisse ausgetauscht und Quizfragen beantwortet wurden, drehte sich am zweiten Veranstaltungsort, dem Vluyner Jugendheim P23, beim Keller-Beatz alles um Musik auf der Bühne. Im Moerser Jugendzentrum Henri gab es Hip-Hop und Beats vom Feinsten, im Jugendzentrum Nord grassierte das Spielfieber. 77 NRW-Orte mit mehr als 160 Kulturevents luden am Freitag und Samstag zu "Nachtfrequenz" ein.

(sabi)
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