Neukirchen-Vluyn Museumsverein will neue Akzente setzen

Neukirchen-Vluyn · Nach der langen Schließung wegen Brandschutzmängeln wird das Museum in der Kulturhalle im Jahr 2016 wieder öffnen. Die Mitglieder des Museumsverein diskutieren ein neues Konzept für die heimatgeschichtliche Ausstellung.

 Jutta Lubkowski mit Ausstellungsstücken im Stil der 1920er Jahre. Die Museumsleiterin würde gern die Dauerausstellung zeitlich bis in die 1950er Jahre ausweiten, die für viele Menschen ja schon Zeit-"Geschichte" ist.

Jutta Lubkowski mit Ausstellungsstücken im Stil der 1920er Jahre. Die Museumsleiterin würde gern die Dauerausstellung zeitlich bis in die 1950er Jahre ausweiten, die für viele Menschen ja schon Zeit-"Geschichte" ist.

Foto: Klaus Dieker

Gute Nachrichten hatte die Verwaltung jüngst für alle Museumsfreunde: Das obere Stockwerk der Kulturhalle, wo sich die Ortsgeschichtliche Sammlung der Stadt befindet, soll im kommenden Jahr wieder öffnen. "Die Sanierungsarbeiten werden bereits im Herbst beginnen", sagt Jutta Lubkowski, die seit März 2013 die ungewöhnliche Rolle einer Museumsleiterin ohne Museum ausfüllen musste. Denn nach einem verheerenden Brandschutzgutachten wurde die Kulturhalle erst einmal für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Ausstellungsstücke fielen in Dornröschenschlaf. Das untere Stockwerk der Kulturhalle wurde zuerst saniert und steht nun wieder für Veranstaltungen bereit. Nun soll bald auch in die obere Etage wieder Leben einkehren.

Während der Schließung gab es im Museumsverein und seinem Beirat erste Gespräche, wie das Museum sich nach der Neueröffnung positionieren soll. Zwar stehen die Details noch nicht fest, doch Lubkowski kann zumindest andeuten, in welche Richtung es gehen soll: "Bislang reicht die Sammlung ja historisch bis etwa in die 1920er Jahre. Es wäre schön, wenn wir diesen Zeitraum nun bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erweitern könnten, bis in die 1950er Jahre etwa." Auch über eine neue Schwerpunktsetzung wurde debattiert, wie Vorstandsmitglied Hans-Peter Burs berichtet. "Wir haben zum Beispiel überlegt, ob wir dem Themenkreis Bergbau nicht stärker gewichten sollen." Lubkowski meint dazu: "Die Besucher erwarten, dass nicht immer das Gleiche zu sehen ist. Daher sprechen wir darüber, Teile des Konzeptes zu ändern." Raum für Wechselausstellungen soll ebenfalls zur Verfügung stehen.

Das Museum soll weiterhin auch ein Ort der Begegnung und Versammlung sein. Und ein Ort für besondere Ereignisse wie Familienfeiern "Mein eigener Sohn hat dort zum Beispiel geheiratet", sagt Hans-Peter Burs.

Auch wenn das Museum für Besucher gesperrt ist, sind Jutta Lubkowski und ihre Mitstreiter in den vergangenen Jahren keineswegs untätig gewesen. "Zunächst einmal wurde das Archiv ja verlegt, vom Untergeschoss der Kulturhalle sind wir umgezogen in das ehemalige Hausmeisterhaus der Hundertwasser-Schule." Rund 250 Kartons an Dokumenten wurden dabei vom alten zum neuen Standort transportiert und der Inhalt neu geordnet. "Wir haben neue Computerdateien angelegt", berichtet Lubkowski. "Außerdem haben wir unser Museumsheft herausgegeben und unser Veranstaltungsprogramm mit 24 Terminen durchgezogen, natürlich mussten wir dafür dann gelegentlich an andere Standorte ausweichen." Sogar neue Mitglieder habe der Museumsverein während dieses Zeitraum gewinnen können.

Das Museum in seiner heutigen Form wurde 1989 eröffnet, zuvor hatte es eine Heimatstube gegeben, deren Bestand vor allem durch Wilhelm Maas (1924 - 2003) zusammengetragen worden war. Der Museumsverein wurde 1985 gegründet, der aktuelle Vorsitzende ist Bürgermeister Harald Lenßen. Mehr über Museum und den unter www.museum-neukirchen.vluyn.de.

(RP)
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