Neukirchen-Vluyn Mobilität in der Stadt soll moderner werden

Neukirchen-Vluyn · "Verkehrsmanagement" ist zurzeit ein Schlagwort in vielen NRW-Kommunen. Kamp-Lintfort hat extra eine Stelle dafür geschaffen. In Neukirchen-Vluyn wird nun ein entsprechendes Konzept vorbereitet.

Von A nach B zu kommen, ist manchmal selbst in Deutschland mit seiner grundsätzlich guten Infrastruktur nicht so leicht. Bahn-und Busausfälle, verstopfte Straßen, Baustellen an jeder Ecke und für Radfahrer manche halsbrecherisch gefährliche Stellen - darüber wird oft geklagt.

So wie es aussieht, ist Mobilität in vielen Kommunen fast so etwas wie ein Modethema geworden. Die Stadt Kamp-Lintfort hat nun mit Axel Witzke einen Mobilitätsmanager. Er ist einer von 20 Absolventen eines Lehrgangs des Landesverkehrsministeriums. Ziel ist es, die Städte auf die kommunale Verkehrswende vorzubereiten.

Doch was bedeutet diese Wende? Autofahrer werden vielleicht schon Schlimmes ahnen, doch ohne Grund, versichert Stephan Baur. "Autofahrer wird weiterhin erlaubt bleiben." Als Klimaschutzmanager in Neukirchen-Vluyn gehört im weiteren Sinne auch die Mobilität zu den Themen, um die Baur sich kümmert. Ein Mobilitätsmanager als neue Personalie im Rathaus ist aber nicht vorgesehen, erklärt Stadtsprecher Frank Grusen. Allerdings hat die Politik bereits die Zustimmung für ein Mobilitätskonzept gegeben, das im kommenden Jahr erstellt werden wird. Klimaschutz und Ökologie werden in der neuen Welt der Mobilität zweifellos eine Rolle spielen. Alternativen zum Auto, wie der öffentliche Nahverkehr und das Rad, sollen gestärkt werden. Erwünscht sei übrigens, dass die Bürger ihre Vorschläge mit einbringen, wenn das Konzept entwickelt und beschlossen wird.

Stephan Baur definiert die angestrebten Verbesserungen so: "Ein verträglicher Verkehr, entspanntere Hauptzeiten und eine Optimierung des Radwegenetzes." Wie könne man Bürger dazu bewegen, häufiger den Bus zu nehmen, wie könne man für Pendlerparkplätze sorgen? Wo sind Radwege noch vonnöten und braucht es eine neue Buslinie? Das alles sind Fragen, die bei den Debatten um das neue Mobilitätskonzept beantwortet werden sollen. Die Verwaltung hatte das Ziel dieses Konzeptes so formuliert: Es geht darum, "alternative Mobilitätsformen für die Stadt Neukirchen-Vluyn zu erarbeiten, den Verkehrsfluss zu erhalten und zu verbessern und die Potenziale für den Öffentlichen Nahverkehr sowie insbesondere für den Rad- und Fußverkehr hervorzuheben. Auch die Möglichkeiten in den Bereichen Car-Sharing und Elektromobilität sollen für das Stadtgebiet weiterführend untersucht werden."

Dass es nicht so ganz leicht sein wird, das Nahverkehrsangebot in der Region attraktiver zu machen, hat sich jüngst gezeigt, als die Niag viele Fahrgäste einfach im Schneetreiben stehenließ. Immerhin: Der Verkehrsbetrieb hat sich bereits an Aktionen beteiligt, die von Stephan Baur als Klimaschutzbeauftragtem begleitet wurden, so das Car-Sharing-System, bei dem die Stadt und die Niag zusammenarbeiten. Außerdem macht sich Neukirchen-Vluyn stark, als fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt eingestuft zu werden, was wieder Fördergelder fließen lassen soll.

(s-g)
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