Neukirchen-Vluyn Mit Computern lässt sich gut Deutsch lernen

Neukirchen-Vluyn · Das Moerser Software-Unternehmen HMM hat für Flüchtlinge in Neukirchen-Vluyn Sachspenden zur Verfügung gestellt, darunter sechs Computer nebst Zubehör, die auf die Unterkünfte verteilt werden.

 Gestern bei der Übergabe (von links): Silke Schwetschenau von HMM, Karin Heintel und Gürdal Türker mit Bewohnern.

Gestern bei der Übergabe (von links): Silke Schwetschenau von HMM, Karin Heintel und Gürdal Türker mit Bewohnern.

Foto: Klaus Dieker

Ein Kleinbus wurde gestern mit viel Hallo auf dem Hof der ehemaligen Dörpfeldschule ausgeladen. Eine besondere Sachspende für die Flüchtlinge, die seit August in das Gebäude gezogen sind. Die Bewohner und die Betreuer vom Diakonischen Werk freuten sich besonders über sechs Computer nebst Monitoren und Tastaturen, von denen zwei durch die Mitarbeiter des Moerser Unternehmens HMM auch gleich angeschlossen wurden.

"Wir hatten überlegt, wie wir etwas für die Flüchtlinge tun könnten", berichtet Silke Schwetschenau von der Unternehmenkommunikation der Firma. Man entschied sich, Sachspenden wie Fahrräder, Kleidung und eben die WLAN-kompatiblen Computer zur Verfügung zu stellen. "Wir haben dann die Diakonie angerufen und gefragt, wo wir die Sachen abliefern können."

Zurzeit haben rund 400 Flüchtlinge - darunter 85 Kinder und Jugendliche - aus 30 Ländern eine Bleibe in Neukirchen-Vluyn gefunden. Etwa die Hälfte kommt aus Syrien und dem Irak. Um den ungewohnten Andrang zu bewältigen, hatten Rat und Verwaltung in den vergangenen Monaten den Weg frei gemacht, um leer stehende Gebäude in neue Unterkünfte umzuwandeln, darunter nun auch in den ehemaligen Gebäuden des CJD (Christliches Jugenddorf) an der Wiesfurthstraße in Neukirchen.

Viele Ehrenamtler engagieren sich dafür, dass die Flüchtlinge sich hierzulande einleben können. Die professionelle Betreuung und Koordinierung findet durch Grafschafter Diakonie gGmbH - Diakonisches Werk Kirchenkreis Moers statt, genauer gesagt, durch das Büro des "Treff 55". Für diesen waren gestern unter anderem Karin Heintel und Gürdal Türker zu dem Termin in die alte Dörpfeldschule gekommen.

Die neuen Computer sollen auf die drei aktuellen Unterkünfte für Flüchtlinge in Neukirchen-Vluyn verteilt werden, das heißt, jeweils zwei sollen am Hugengraben, an der Wiesfurthstraße und in der Dörpfeldschule genutzt werden können. Karin Heintel sieht darin eine gute Möglichkeit, den Deutschunterricht in den Unterkünften mit den Möglichkeiten moderner Sprachprogramme zu unterstützen. "Da gibt es sehr interessante Angebote." Wichtig sei auch, dass jene Bewohner, die bislang nur die Computer-Tastatur mit arabischen Schriftzeichen genutzt haben, sich nun mit den lateinischen Schriftzeichen vertraut machen können. "Über das Smartphone allein funktioniert das nicht", sagt Heintel.

Auf die Frage, welche Sachspenden für Flüchtlinge im Moment besonders sinnvoll seien, erklärt die Mitarbeiterin des "Treff 55": "Wir können vor allem Fahrräder dringend gebrauchen."

Kontakt zu Karin Heintel ist möglich unter Telefon 02845 21653 und E-Mail k.heintel@diakonie-neukirchen-vluyn.de. Adresse des Treffs 55: Vluyner Platz 18a, Neukirchen-Vluyn.

(s-g)
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