Neukirchen-Vluyn Missionshoffete mit viel Akrobatik und Musik

Neukirchen-Vluyn · Das traditionelle Fest ist bekannt für gute Unterhaltung und gute Stimmung. Das Konzept erhielt mit Straßenartistik eine neue Ausrichtung.

 Mit losem Mundwerk, akrobatischen Kabinettstücken und Jonglage unterhielt Jens Ohle das Publikum an der Hochstraße.

Mit losem Mundwerk, akrobatischen Kabinettstücken und Jonglage unterhielt Jens Ohle das Publikum an der Hochstraße.

Foto: Klaus Dieker

Die traditionsreiche Missionshoffete auf der Hochstraße in Neukirchen ist ausbaubar, wie sich am Samstag zeigte. Sorgten bei den letzten Veranstaltungen Straßengalerie und Straßenmusik für Programmschwerpunkte, so war es diesmal die Straßenartistik geschafft. "Von 14 bis 24 Uhr ist im Dorf Neukirchen etwas los", so die Prognose von Franjo Terhart, der mit Ulrike Reichelt für die Programmgestaltung zuständig war.

Über Jahre hat sich die Missionshoffete einen guten Namen erarbeitet. Unter Musikfreunden ist die Hochstraße Treffpunkt, bevor es in die Sommerferien geht. Dass vor der Musik die Straßenartistik ihren Auftritt bekam, ist ein Beleg dafür, "dass in unserem Dorf viel Programm möglich ist", sagte Ulrike Reichelt. Jens Ohle machte den Start, kletterte mit "Knorpelschaden", wie er verriet, auf seine Leiter, um zu jonglieren und dann auf das Einrad zu wechseln. Wortreich kündigte er diesen gewagten Wechsel an und animierte sein Publikum. Nicht umsonst wird er als die größte Klappe nördlich der Elbe gehandelt.

"Springt er nun oder nicht?", fragten sich die Anwesenden. Schließlich beherrschen nur 15 Artisten in Deutschland dieses Kunststück. Jens Ohle hatte die Lacher auf seiner Seite und natürlich auch den Applaus, als er verkündete: "Ich gehöre nicht dazu!" Stattdessen folgte schon das nächste Kunststück mit einer Tasse, einer Pfanne und dem Zehnerpack Eier.

Mittendrin in der Menge Holger Ehrich, der alles mit der Kamera aufnahm und Gesehenes bei Jens Ohle witzig kommentierte. Ehrich ist aus der Comedy-Arts-Szene in Moers und als Festivalleiter bekannt. Diesmal wechselte er die Position und mischte mit Partnerin Deana Koszey die Hochstraße auf. Er folge seiner Leidenschaft für das Lachen, so seine überzeugende Begründung, wenn deutsche Komik auf slawische Seele treffe.

Mit zu den Hinguckern gehörte Maurice Villarroel als Mistral. Als hochkarätiger Artist, unter anderem auch beim legendären Cirque du Soleil, holte er das Publikum in die Nähe der evangelischen Dorfkirche, wo er auf einem fünf Meter hohen Mast wagemutige Akrobatik zeigte. Der Chilene würzte alles mit Charme und Können, heimste dafür dicken Applaus ein.

Für Musik schon am Nachmittag sorgte der Chor "Sound and Soul" unter der Leitung von Liz Döhring. Ihr Motto: Chor trifft Akrobatik. "Wir zeigen mit einem solchen umfangreichen Programm, wie gut Kultur und Genuss ins Dorf Neukirchen passen", sagte Ulrike Reichelt zu der neuen Ausgabe der Missionshoffete, die sich in der Kombination als eine Premiere bezeichnen lassen kann. Erklärtes Ziel bleibt, die Aufenthaltsqualität und Möglichkeiten im Dorf Neukirchen nach außen zu transportieren.

Das abendliche Konzert mit verschiedenen Bands sorgte für die anschließende Unterhaltung. Die vierköpfige Rockband "The Left Trace" startete mit eigenen wie gecoverten Songs. "Breakwater Music" legte in Sachen Unterhaltung nach und erfreute das Publikum mit Hits von Elvis, den Beatles und Queen.

(sabi)
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