Neukirchen-Vluyn Marvin Steven brennt für die Musik

Neukirchen-Vluyn · Der Vorname ist geblieben. Marvin. Der gemütliche "Papa Bär" ist er immer noch, ein eher ruhiger Vertreter. Die Musik ist immer noch seine große Leidenschaft, und der Traum von der großen Showkarriere noch lange nicht ausgeträumt.

Neukirchen-Vluyn: Marvin Steven brennt für die Musik
Foto: Dieker Klaus

Und doch ist einiges anders bei Marvin Friedl, besser bekannt als Marvin Cybulski, Künstlername Marvin Steven. Steven als englischer Vorname, nicht als niederrheinischer Nachname ausgesprochen. Im Jahre 2011 war der heute 36-Jährige einer der Teilnehmer bei "Deutschland sucht den Superstar", kurz DSDS. Er landete auf dem neunten Platz. Das war die achte Staffel der Casting-Show und auch eine der erfolgreichsten. Denn 14 Millionen Zuschauer verfolgten den Wettbewerb, aus dem Pietro Lombardi als Sieger hervorging. Marvin schaut auf diese Zeit mit gemischten Gefühlen zurück. Er war gebucht auf die Rolle als "Kuschelbär" und Sänger englischsprachiger Popballaden. Dass er sich bei seinen Auftritten zu wenig bewege, daran hatte Dieter Bohlen immer wieder herumgemeckert. Was er selber gerne singen wollte und dass Tanzen nun mal nicht sein Ding war, das interessierte nicht.

"In den Interviews rund um die Show wird immer wieder versucht, Intrigen zu säen. Hinterher wird dann alles so zusammengeschnitten, wie es dem gewünschten Image entspricht", erzählt Marvin von den Schattenseiten der RTL-Show. Dass er damals als Ältester tatsächlich die Rolle als Kummerkasten für die jüngeren Teilnehmer innehatte, das stimme aber wirklich. Und er könne auch nicht verleugnen, dass die Sendung seinem Selbstbewusstsein einen ordentlichen Schub gegeben habe. "Stell dich jeden Tag vor den Spiegel und sage dir: Du bist der Geilste!", habe Bohlen ihm gesagt. Auch seien Freundschaften entstanden, die bis heute bestehen. So war es sein Freund Pietro, der ihn überredete, sich im vergangenen Jahr durch die Teilnahme an der RTL-Sendung "Das Supertalent" wieder in Erinnerung zu bringen. Was auch gelang.

Doch was hatte sich in der Zwischenzeit bei Marvin Steven getan? Der Hype ging vorüber, die Realität hatte ihn irgendwann wieder. Dank seiner Freundin Nadine, die er über einen Bekannten bei Facebook kennengelernt hatte, landete der gebürtige Hannoveraner vor sechs Jahren im schönen Vluyn. "Ich fühle mich als Vluyner", bekennt er inzwischen. Hier hat er begonnen Sport zu machen und insgesamt 45 Kilo abgenommen. Hier schätzt er die Ruhe und die gute Erreichbarkeit der umliegenden Großstädte. Hier arbeitete er zunächst in seinem gelernten Beruf als Maler und Lackierer und ist inzwischen bei der Verpackungsfirma Peters in Kapellen angestellt. Bodenständig zu sein, das ist ihm ganz wichtig.

Seine Chancen auf eine Gesangskarriere sieht er realistisch. Immer wieder ist er seit DSDS für Auftritte gebucht worden. Aktuell singt er deutschsprachige Schlager, "tanzbar und partytauglich." Er arbeitet mit dem Oberhausener Musikproduzenten Jack Price zusammen, der auch andere Schlagerbarden unter Vertrag hat. Kürzlich hat er bei einer Schlagerparty auf Mallorca mit 8000 Besuchern als Opener die Bühne gerockt. Bei der XXL-Schlagerparty in Wuppertal hat er gerade eine neue Single vorgestellt. Aber auch in der neuen Heimat wünscht er sich mehr Engagements, denn er liebt es einfach auf der Bühne zu stehen: "Ich singe auch für 20 Leute bei einer privaten Party!"

(rauh)
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