Neukirchen-Vluyn Liebesschlösser aus Neukirchen-Vluyn

Neukirchen-Vluyn · Thomas Marin Marban hat einen Online-Versand für gravierte Schlösser gegründet. Von Neukirchen aus gehen sie in den ganzen deutschsprachigen Raum, als Liebeszeichen und als Geschenk.

 Juliane Otto und Thomas Marin Marban vor einer Kollektion von Liebesschlössern, die ihr Online-Versand anbietet.

Juliane Otto und Thomas Marin Marban vor einer Kollektion von Liebesschlössern, die ihr Online-Versand anbietet.

Foto: Klaus Dieker

Sie hängen an der Hohenzollernbrücke in Köln, sie hängen an der Stadtgrabenbrücke in Moers und auch an der kleinen Brücke im Schlosspark. Liebesschlösser sind ein gesellschaftlicher Trend geworden. Ein großer Teil dieser gravierten Schlösser kommt aus Neukirchen-Vluyn. Vor rund einem Jahr hat Thomas Marin Marban seinen Online-Versand "myliebesschloss" gegründet. Graviert wird nach Wunsch, die Schlösser werden innerhalb zwölf Stunden geschickt, so verspricht die Firma.

In den Büroräumen an der Drüenstraße in Neukirchen stehen neben den Computern mehrere Gravurarbeitsplätze. "Pro Tag stellen wir im Durchschnitt 50 Schlösser fertig", sagt Marban. Zu bestimmten Daten, etwa dem Valentinstag oder Weihnachten, schwillt die Zahl der Bestellungen kräftig an. Die vier Mitarbeiter der jungen Firma machen dann am Tag 100 bis 200 Schlösser versandfertig. "Letztes Weihnachten haben wir hier bis Mitternacht gesessen", erinnert sich der Geschäftsführer und lacht. "Und der Valentinstag, das war der komplette Wahnsinn."

Seit sechs Jahren ist der gebürtige Duisburger im Bereich Marketing selbstständig. "Hauptsächlich im Online-Bereich", sagt er. "Da kommt man schon auf die Idee, ein eigenes Geschäft zu gründen." Die unzähligen Liebessschlösser an der Hohenzollernbrücke hatte er öfters bei Besuchen in Köln bewundert. Und dann machte es Klick - die Idee war geboren.

"Wir hatten sofort Erfolg mit den Liebesschlössern, der Markt ist definitiv da." Als Dienstleistung bietet "myliebesschloss" eine Gravur auf Schlössern, die von bewährten Qualitätsfirmen stammen. "Die Firmen haben reagiert und stellen inzwischen Schlösser her, die gezielt für die Gravur gedacht sind", sagt Marban. Das heißt, die Schlösser sind beidseitig gravierbar und werden in vielen Farben angeboten.

Versandt wird von Neukirchen-Vluyn aus, mittlerweile in den ganzen deutschsprachigen Raum. Der Trend arbeitet für die Firma, denn die Liebesschlösser sind nicht länger nur bei jungen Paaren beliebt. "Wir bekommen inzwischen auch Anfragen zur Silbernen Hochzeit", sagt Graveurin Juliane Otto. Über die sozialen Netzwerke breitet sich das Phänomen weiter aus. "Mittlerweile werden die Schlösser auch gern zu Taufen verschenkt", sagt Marban und zeigt zwei Modelle: himmelblau für Jungen, zartrosa für Mädchen. Auch als Gastgeschenke bei Hochzeiten sind die Liebesschlösser beliebt. "Dann werden meist 40 bis 50 Stück bestellt." Kein Wunder, dass "myliebesschloss" regelmäßig mit einem Stand bei Hochzeitsmessen vertreten ist.

Woher stammt der Trend eigentlich? Darauf kann auch Thomas Marin Marban keine abschließende Antwort geben. "Manche sagen, die Idee stamme aus Frankreich, aber es gibt viele Spekulationen." Die Schlösser an Brücken zu befestigen ist sicher der bekannteste Brauch. Allerdings ist das nicht überall erlaubt. "Im Landschaftspark Nord in Duisburg kann man die Schlösser an mehreren Stellen anbringen", berichtet Marban. Die Stadt Moers zeigt sich, wie schon erwähnt, bei diesem Punkt ebenfalls tolerant. "Städte wie Köln haben davon zweifellos profitiert", ist der Marketing-Fachmann überzeugt. "Das lockt Touristen an." Und an der Hohenzollernbrücke hat er auch schon Schlösser aus eigener Produktion entdeckt.

www.myliebesschloss.de

(RP)
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