Neukirchen-Vluyn Kreis prüft Verkehrsbelastung in Rayen

Neukirchen-Vluyn · Als Aufsichtsbehörde erfasst der Fachbereich Straßenverkehr derzeit die Zahl und das Tempo der Fahrzeuge in der Ortschaft. Dort beschweren sich die Bürger seit längerem über den Lärm durch Brummis und zu schnelles Fahren.

 Karin Fetzer wohnt in Rayen und ärgert sich oft über den Schwerlastverkehr auf der Geldernschen Straße.

Karin Fetzer wohnt in Rayen und ärgert sich oft über den Schwerlastverkehr auf der Geldernschen Straße.

Foto: dieker

Karin Fetzer wohnt in Rayen, und wie viele Einwohner wünscht sie sich, dass auf der L 474, der Ortsdurchfahrt langsamer gefahren wird und dass nicht so viele Schwertransporter durch das beschauliche Dorf rumpeln. Seit Jahren beschweren sich die Rayener über diese Zustände, und Karin Fetzer gehört als Grünen-Ratsfrau zu jenen, die den Protest regelmäßig in die politischen Gremien tragen - und in die Presse. Unsere Zeitung hatte im Rahmen des Bürgermonitors die Klagen der Rayener Anwohner bereits zur Sprache gebracht. Doch ein Fortschritt ist fürs erste nicht zu erwarten. Die Stadt hatte zwar versucht, ein Tempo-30-Gebot zu verhängen, um zumindest die Raser zu bändigen, doch der Landesbetrieb Straßenbau NRW hielt dies für nicht angemessen.

Der Kreis Wesel als Aufsichtsbehörde wurde aufgefordert, der Verwaltung eine Weisung zukommen zu lassen. Als Stichtag wurde der 21. April genannt, zumindest in einem Brief des zuständigen Ministeriums an die Neukirchen-Vluyner Verwaltung.

"Von diesem Datum wissen wir nichts", sagt Rudolf Stenzel, der Leiter des Fachbereichs Straßenverkehr beim Kreis Wesel. Es werde wohl noch einige Wochen dauern, bis das Verfahren abgeschlossen sei. Zurzeit habe man an der Geldernschen Straße in Rayen ein Gerät installiert, welches das Verkehrsaufkommen und das Tempo der Fahrzeuge aufzeichnet. "Wir blitzen aber nicht", versichert Stenzel. Die Maßnahme sei eine reine "Verkehrsdatenerfassung".

Das dürfte Rayener wie Karin Fetzer freuen, denn oft wird bemängelt, dass Polizei und andere Institutionen zu selten ein Auge auf den Verkehr in der Ortschaft hätten. "Besonders schlimm ist es an den Stellen, wo die Fahrer von der Landstraße in den Ort kommen, da haben viele ein hohes Tempo drauf", berichtet die Grünen-Politikerin. Den gebeutelten Einwohnern wurde außerdem signalisiert, dass sie für Lärmschutzmaßnahmen an ihren Häusern öffentliche Gelder beantragen können. Tatsächlich haben einige Bürger das schon getan, nämlich beim Landesbetrieb Straßenbau. "Ich habe bereits einige schalltechnischen Berechnungen für Wohngebäude durchgeführt", sagt Steffi Weiland vom Landesbetrieb Straßenbau in Mönchengladbach. Der erste Schritt sei ein formloser Antrag, adressiert an den Landesbetrieb Straßenbau, Breitenbachstraße 90, 41065 Mönchengladbach, zu Händen Frau Weiland. Allerdings seien die Hürden recht hoch, sagt die Expertin, daher sollten Antragsteller ihre Hoffnungen nicht zu hoch schrauben. Auch müssten sie sich in Geduld fassen, denn es gibt einen Bearbeitungsstau. Weiland: "Wir arbeiten gerade die Anträge aus dem Jahr 2014 ab."

Status: Nach Lösung wird gesucht

(s-g)
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