Neukirchen-Vluyn Kostendeckel für Ausbau der Hochstraße

Neukirchen-Vluyn · Zweimal war der Beschluss zur Umgestaltung der Straße verschoben worden, gestern gab der Haupt- und Finanzausschuss endlich grünes Licht. Bedingung der Fraktionen: Die berechneten Kosten dürfen nicht aus dem Ruder laufen.

 Ein Stück der Hochstraße ist probeweise bereits mit dem neuen rötlich-braunen Pflaster versehen (im Vordergrund). Die CDU schlug gestern eine Pflasterung vor, die sich an das gegenwärtige Bild anlehnt.

Ein Stück der Hochstraße ist probeweise bereits mit dem neuen rötlich-braunen Pflaster versehen (im Vordergrund). Die CDU schlug gestern eine Pflasterung vor, die sich an das gegenwärtige Bild anlehnt.

Foto: Klaus Dieker

Bürgermeister Harald Lenßen fiel ein Stein vom Herzen - vermutlich ein rötlich-brauner Pflasterstein, wie er künftig die Oberfläche der "neuen" Hochstraße zieren soll. "Das war ein richtig großer Schritt in die richtige Richtung", sagte Lenßen, nachdem der Haupt- und Finanzausschuss den Umbau der Hochstraße beschlossen hatte. Zweimal war der Beschluss vorher durch Ratsgremien verschoben worden. Vor allem die hohen Beiträge, die Anlieger der Straße zur Finanzierung leisten müssen, hatten die Politiker zaudern lassen.

An den gesetzlich verankerten Anlieger-Beiträgen führt aber kein Weg vorbei. Damit diese im Laufe der Bauarbeiten nicht aus dem Ruder laufen, beschlossen die Politiker gestern auf Vorschlag der CDU eine "Deckelung" der Kosten auf die errechneten Gesamtkosten von 1,57 Millionen Euro plus fünf Prozent. Ein Kostencontrolling soll dazu dienen, die Asugaben im Blick zu behalten. Die Politik möchte fortlaufend über die Ergebnisse von Ausschreibungen informiert werden. Und: Ist eine Überschreitung des finanziellen Rahmens absehbar, soll bei einigen Ausstattungselementen der Hochstraße (wie Bänke oder Fahrradbügel) auf billigere Versionen zurückgegriffen werden.

Beschlossen wurde ebenfalls, dass das bei einer Umfrage der Stadt von Bürgern bevorzugte Laternen-Modell "Fulda" künftig an der Hochstraße leuchten soll. Die Laterne vereint moderne Technik mit der Optik der Gründerzeit. Keinen Konsens gab es bezüglich des neuen Straßenpflasters. Zwar gab es dazu ebenfalls eine Umfrage, bei der rötlich-braune Steinplatten die meisten Stimmen erhielten. Die Mehrheit im Ausschuss beschloss denn auch, diesen Stein zu verwenden. Die CDU bezweifelte dagegen, dass die Mehrheit der Bürger dieses Pflaster wolle. Statt dessen schlugen die Christdemokraten - wenn auch ohne Erfolg - ebenfalls ein rötlich-braunes Pflaster vor, dessen Form sich aber an das jetzige "Brötchenpflaster" anlehnen sollte. Alleine schon deshalb, um Brüche beim Übergang zu ebenso gepflasterten Nebenstraßen (Lindenstraße, Bruchstraße) zu vermeiden.

Bürgermeister Harald Lenßen zeigte sich "sehr, sehr froh" über den Baubeschluss. Lenßen betonte, dass Neukirchener seit Jahren anmahnten, etwas zu unternehmen, damit das Dorf nicht "vor die Hunde" gehe. In diese Richtung ziele das Integrierte Handlungskonzept, zu dem der Ausbau der Hochstraße gehört.

Einzig Klaus Wallenstein (NV Auf geht's) scherte gestern aus der Union der Konsenswilligen aus. Er forderte unter anderem eine Bürgerabstimmung über die Art des Straßenpflasters. Dabei solle auch ein neues "Brötchenpflaster" sowie die Wiederverwendung der jetzigen Pflastersteine - nebst den anfallenden Kosten zur Abstimmung gestellt werden. Ein "Brötchenpflaster" käme deutlich billiger als die von der Verwaltung vorgeschlagenen Steinplatten, sagte Wallenstein. Damit würden auch die Kosten für die Anlieger sinken.

Die anderen Fraktionen stimmten geschlossen gegen den Vorschlag Wallensteins, der, so Bürgermeister Lenßen "das Chaos perfekt machen würde".

(RP)
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