Neukirchen-Vluyn Kinder pflegen eigenen Gemüsegarten

Neukirchen-Vluyn · Der privat vergebene Jugendumweltpreis Neukirchen-Vluyn geht in diesem Jahr an den Kindergarten Diesterwegstraße.

 Gruppenbild mit Vogelscheuche (von links) Erzieherin Gardy Gnoss, Theo Klinkenberg, Winfried Exner, Bürgermeister Harald Lenßen, Barbara Simon (Kindergartenratsvorsitzende) und Erzieherin Sarah Adam mit Kindern der AG "Natur Pur".

Gruppenbild mit Vogelscheuche (von links) Erzieherin Gardy Gnoss, Theo Klinkenberg, Winfried Exner, Bürgermeister Harald Lenßen, Barbara Simon (Kindergartenratsvorsitzende) und Erzieherin Sarah Adam mit Kindern der AG "Natur Pur".

Foto: Christoph Reichwein

Nudeln mit Tomatensoße - lecker! Bunte Paprikaschoten - hm, auch lecker! Aber woher kommen eigentlich Tomaten, Paprika, Gurken und andere Gemüsesorten? Einfach aus dem Supermarkt? Elf Kinder der Kindertageseinrichtung Diesterwegstraße sind dieser Frage auf den Grund gegangen. Sie haben auf dem Gelände der Kita einen kleinen Garten angelegt und gelernt, wie man Gemüse anpflanzt, wie es wächst, wie man es pflegen muss, bevor es dann geerntet wird und auf den Tisch kommt.

Das hat Wilfried Exner und Theo Klinkenberg beeindruckt. Sie vergeben seit sechs Jahren den Kinder- und Jugendumweltpreis in Neukirchen-Vluyn. Und dieses Jahr bekommen ihn die Kinder und Erzieher von der Diesterwegstraße. Sie setzten sich gegen fünf weitere Bewerber durch.

Zur Preisübergabe in der Kita waren gestern neben den Initiatoren der Auszeichnung auch Bürgermeister Harald Lenßen und Ratsfrau Barbara Simon gekommen, letztere ist seit vielen Jahren die Vorsitzende des Kindergartenrats.

"Ich bin wirklich begeistert über das, was ihr hier gemacht habt", sagte der Bürgermeister zu den Kindern. "Auch euer Napu-Lied hat mir gut gefallen." Napu, das ist die Abkürzung für "Natur pur". So haben die Erzieherinnen Sarah Adam und Gardy Gnoss mit den Kindern ihre AG getauft. "Wir wollen den Kindern die Natur nahebringen, da lag die Idee eines Gemüsegartens nahe." Los ging es im März. Rasch merkten die Kinder, dass sie ihre Saat gegen diebische Vögel verteidigen mussten - mit einer Vogelscheuche. Und wegen der Kaninchen muss die Tür im Zaun immer sorgfältig geschlossen bleiben. Der Lohn war eine Ernte, die bei manchen Sorten so reich ausfiel, dass ein Teil davon verkauft werden konnte. "Von dem Erlös haben wir neues Saatgut angeschafft", berichten die Erzieherinnen.

Angepflanzt haben die Kinder beispielsweise Kürbisse, Tomaten, Gurken, Zucchini, Salat, Paprika und mehrere Beerensorten. Vor allem die Gurkenernte sei ganz toll ausgefallen. Außerdem haben die Kinder mit Lupen das Leben der Regenwürmer verfolgt.

Winfried Exner und Theo Klinkenberg haben den Umweltpreis als ihre private Initiative ins Leben gerufen. Sie freuen sich, mit wie viel Elan Kindergärten, Schulen und auch Einzelpersonen mitmachen, wobei letztere sich ruhig etwas häufiger melden könnten. "Beispielsweise in den Kindergärten erleben wir immer große Begeisterung", berichtet Klinkenberg. Die Kinder kämen oft mit originellen Ideen. Dotiert ist der Preis mit 1000 Euro. In der Kita wird überlegt, die Summe für eine "Napu"-Verkaufstheke zu verwenden.

(s-g)
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