Neukirchen-Vluyn Kabelklau: Solarpark wird jetzt bewacht

Neukirchen-Vluyn · Diebe haben auf der Photovoltaik-Anlage der Enni am Mühlenhof einen Schaden von rund 80.000 Euro angerichtet. Die Täter wurden mittlerweile gefasst, doch das Unternehmen will die Sicherheit auf dem Areal nun deutlich verstärken.

Diebe haben im Februar im Solarpark Mühlenfeld bei Neukirchen-Vluyn einen großen Schaden angerichtet. Wie Enni-Sprecher Holger Kleinekort gestern bestätigte, haben die Täter einen Schaden von rund 80.000 Euro angerichtet, wobei das Diebesgut - einige Kilometer Verbindungskabel - nur einen Bruchteil dieser Summe ausmacht. Die Kabel führten von einigen Modulen zu den Wechselrichtern. "Der Schaden verursachte eine Stilllegung von rund zwei Dritteln der Anlage", teilt Kleinekort mit. Sukzessive werde die Anlage wieder in Betrieb gehen, voraussichtlich noch vor dem Sommer werde sie komplett wiederhergestellt sein.

Allerdings hat die Enni Energie und Umwelt aus diesen Vorfall Konsequenzen gezogen. Das Unternehmen werde "weitere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, so dass die komplette Anlage zukünftig 24 Stunden gesichert ist und überwacht wird", kündigt der Sprecher an. Immerhin sei der komplette Schaden versichert, auch der Ertragsausfall.

Wie hoch dieser letztlich ausfallen wird, könne die Enni noch nicht beziffern. Allerdings konnten die Diebe sich nicht lange über ihren Erfolg freuen. Die Polizei in Rheinland-Pfalz hat im März fünf Mitglieder einer rumänischen Einbrecherbande bei Nauroth gefasst, kurz nachdem diese dort ebenfalls versucht hatten, Kabel von Sonnenkollektoren und Verteilerkästen zu entwenden. Diese Männer sollen auch die Kabel aus dem Solarpark Mühlenfeld gestohlen haben. Mindestens 14 Taten dieser Art werden der Bande zur Last gelegt. Der Gesamtschaden ihrer Diebestouren soll in die hunderttausende Euro gehen.

Der Solarpark Mühlenfeld liegt zwischen der Donger Mühle und der Grafschafter Straße, er ist 24 Hektar groß verfügt über mehr mehr als 14.000 Solarmodule. Die Enni bezeichnete die im Jahr 2013 eingeweihte Anlage als "eines der größten regenerativen Leuchtturmprojekte am Niederrhein, mit Strahlkraft weit über die Region hinaus". Das Unternehmen hat auch regelmäßig Führungen über das Gelände angeboten.

Kabel sind, wie andere Gegenstände aus Metall, eine begehrte Beute von organisierten Diebesbanden. Auch vor Grabkreuzen und -vasen auf Friedhöfen machen die Langfinger nicht halt. In Moers wurden vor einigen Jahren bei einem Raubzug gar 23 Gullydeckel entwendet. Und in Duisburg schraubten Metalldiebe selbst die Regenrohre von der altehrwürdigen Salvatorkirche ab.

(s-g)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort