Neukirchen-Vluyn Ideen für die "neue" Hochstraße gefragt

Neukirchen-Vluyn · Bei einer Bürgerwerkstatt im Freizeitpark Klingerhuf haben über 100 Neukirchener über die künftige Gestaltung des Dorfes diskutiert. In einem Quartiersbüro, das neu eingerichtet wird, können weiter Vorschläge gemacht werden.

 Die vorweíhnachtliche Hochstraße im Jahr 2013. Nicht in allen Bereichen überall wirkt sie so idyllisch. Bürgermeister Harald Lenßen erläuterte jetzt im Klingerhuf, worum es bei der aktuellen Planung geht.

Die vorweíhnachtliche Hochstraße im Jahr 2013. Nicht in allen Bereichen überall wirkt sie so idyllisch. Bürgermeister Harald Lenßen erläuterte jetzt im Klingerhuf, worum es bei der aktuellen Planung geht.

Foto: Dieker (archiv) / koopmann

Anlieger, Geschäftsleute und interessierte Bürger nutzten die Möglichkeit, ihre Ideen zur geplanten Neugestaltung der Hochstraße zwischen Mozart- und Gartenstraße einzubringen. Die Bürgerwerkstatt ist Teil des Integrierten Handlungskonzepts und Bedingung für die Bewilligung von Fördergeldern des Landes Nordrhein-Westfalenin Höhe von 5,3 Millionen Euro. In konzentrierter Atmosphäre wurde an vier Gruppentischen intensiv diskutiert. Vorschläge, Anregungen und Wünsche konnten in große Pläne eingezeichnet oder auf Karten notiert werden und sollen in die weiteren Planungen einfließen.

Anknüpfend an planerische Ideen der Firma Pesch und Partner bestand Einigkeit darin, dass es verschiedene Funktionsbereiche im Dorf geben soll, bei denen Einkauf, Nutzung von Dienstleistungen, Freizeitgestaltung, Kommunikation und Feiern eine Rolle spielen sollen. Angestrebt wird eine angenehme Atmosphäre, die den schönen, dörflichen Charakter erhält und dabei mehr Leben, mehr Einkaufs- und Begegnungsmöglichkeiten schafft. Die Notwendigkeit von Parkplätzen, auf die viele Teilnehmer hinwiesen, wird dabei eine der größten Herausforderungen sein.

Neukirchen-Vluyn: Ideen für die "neue" Hochstraße gefragt
Foto: Marcus (mkoo)

Zu bedenken waren bereits beschlossene Baumaßnahmen. Neben der Errichtung eines Supermarktes am südlichen Ende der Hochstraße sind das vor allem die Planungen der evangelischen Kirchengemeinde. Als zuständiger Architekt erläuterte Michael Grau, dass das Gemeindezentrum auf der Hochstraße einer Bebauung mit vier familienfreundlichen Gebäuden weichen soll. An Stelle des Pfarrhauses auf der Bruchstraße sei ein neues Gemeindezentrum geplant. Zwischen diesem und der Dorfkirche würde damit ein Platz entstehen, der als ein neuer Dorfplatz von allen Bürgern genutzt werden könnte. Die Ideen für die Gestaltung werden in Absprache mit der Stadtverwaltung weiter geführt. Bisher gibt es noch keine Baugenehmigungen.

Als erste konkrete Baumaßnahme wird im Frühjahr 2016 mit dem Bau eines neuen Kanals auf der Hochstraße begonnen werden. Die Bauzeit wird rund eineinhalb Jahre betragen. An den Kosten hierfür sowie für die Straßenerneuerung beteiligt sich die RAG zu 37 Prozent. Auch die Grundstücksbesitzer haben gesetzgemäß einen Anteil der Kosten zu tragen, pro Quadratmeter etwa zwischen 14 und 17 Euro. Einige Bäume werden der Baumaßnahme zum Opfer fallen. Die anwesenden Bürger begrüßten aber, dass kleinere Bäume gepflanzt werden, um eine bessere Nutzung der Flächen zu ermöglichen und zudem das Pflaster nicht zu beschädigen. Was die Pflasterung betrifft, so soll eine barrierefreie Oberfläche geschaffen werden, in die der vorhandene, hochwertige Blaubasalt eingebaut wird. Dies könnte zum Beispiel in der Form eines umlaufenden Bandes geschehen.

Für die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt stellten sich viele Fragen: Spielgeräte - ja oder nein? Bäume - wo, wie viele und wie groß? Bänke - wo und welche? Straßenlaternen - wie angeordnet? Wo soll der Markt stattfinden - auf der Hochstraße oder auf dem neuen Kirchplatz? Die Bürger gaben zudem zu bedenken, dass Begegnungsorte für Familien mit Kindern, für ältere Mitbürger, aber auch für Jugendliche geschaffen werden sollten. Die Besitzer der leerstehenden Läden und die Betreiber des Projektzimmers sollten intensiv mit einbezogen werden.

Alle Bürger können demnächst den weiteren Verlauf der Planungen verfolgen und weiterhin ihre Ideen einbringen: Auf der Hochstraße wird ein Quartiersbüro eingerichtet, in dem drei Mitarbeiter der Stadtplanungsfirma Junker und Kruse ansprechbar sein werden.

(rauh)
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