Neukirchen-Vluyn Hundertwasser-Schule: Zahlen, bitte!

Neukirchen-Vluyn · Der gestrige Forschertag an der Neukirchener Schule führte Kinder und ihre Familien in die Welt der Mathematik ein.

 Eltern und Kinder beim gemeinsamen Basteln. Sie beschäftigen sich mit "Kunst und Mathematik".

Eltern und Kinder beim gemeinsamen Basteln. Sie beschäftigen sich mit "Kunst und Mathematik".

Foto: KLaus Dieker

Die Hundertwasser-Schule in Neukirchen erlebte gestern ihren alljährlichen Forschertag. Die Mathematik stand diesmal im Zentrum aller Aktivitäten und sollte selbst bei den Besuchern am Nachmittag für jede Menge Spaß sorgen. Ganz unterschiedlichen Schwerpunkten widmeten sich die Klassen. So drehte es sich beispielsweise um den Somawürfel, mit dem die Kinder Figuren bauen konnten und gleichzeitig ihr räumliches Vorstellungsvermögen schulten. Andere kümmerten sich um das Nachlegen von Figuren mit Hilfe von geometrischen Materialien. "Eine anspruchsvolle Aufgabe", sagte Lehrerin Nina Schwalenberg. Denkspiele und Knobeleien aus dem Reich der Mathematik sorgten für einen völlig anderen Schultag.

Ihre Erfahrungen im Umgang mit den Materialien stellten die Kinder am Nachmittag ihren Eltern vor, die sich gleichermaßen faszinieren ließen. An der Hundertwasser-Schule herrschte ein stetes Kommen und Gehen. Bereits am Vormittag nutzen die Grundschulkinder die Zeit, sich mit ihrem Thema auseinanderzusetzen und besuchten dann die andern Klassen. "Wir arbeiten mit Materialien, die wichtig sind, aber nicht den größten Teil der Mathematik ausmachen", sagte dazu Schulleiterin Tania Lauterbach.

Forschertage haben an der Hundertwasser-Schule Tradition. Die jeweiligen Themenfelder zum Ende des Halbjahres geben abwechselnd der Mathematik- und der Sachunterricht vor. "Vieles wirkt in der Zahlenwelt wie ein Spiel und völlig leicht. Doch das ist richtig Arbeit", sagte Tania Lauterbach. Den leichten Einstieg schaffte die Drittklässlerin Kyra. Sie beschäftigte sich mit Spiegelbildern und malte nach dem Mondrian-Prinzip, das nur eine bestimmte Anzahl an Grundfarben für eine Fläche zulässt. "Weil das so kreativ ist", beschrieb Kyra Senkblei (8) ihre Faszination, auch wenn das Fach Mathematik nicht zu ihren Lieblingsfächern gehört, wie sie verrät. Ihre Mutter Stephanie kam bei der Stippvisite am Nachmittag zu dem Schluss, "dass dieser Forschertag einem die Scheu vor Mathematik nimmt, weil sich alles im wahrsten Sinn begreifen lässt. Wir hatten ein völlig anderen Mathematikunterricht."

Das Begreifen von Mathematik fußt auf dem pädagogischen Montessori-Ansatz, den die Hundertwasser-Schule im Unterrichtsgeschehen lebt. Die speziellen Montessori-Materialien ermöglichen einen anderen Zugang beispielsweise zur Mathematik "und wird über die Hände erfahrbar. Das Entdecken der Welt der Zahlen ist unbekümmert und ohne Hemmschwellen. Die Kinder gehen nicht verkopft an die Aufgaben", sagte Schulleiterin Tania Lauterbach. "Der Zugang zur Mathematik ist auch auf anderen Wegen möglich."

Der Forschertag erlebt bei jeder Ausgabe einen guten Zulauf, Tendenz steigend. Positive Erfahrung machte die Schule als Sinus-Schule, später als teilnehmende Schule am Comenius-Projekt. Der mathematisch-naturwissenschaftliche Unterricht wurde dabei weiterentwickelt. Derzeit besuchen die Hundertwasser-Schule 202 Jungen und Mädchen, ein 13-köpfiges Kollegium unterrichtet. Nach dem Sommerferien erfolgt der komplette Unterricht an der Hundertwasser-Schule nach den Grundlagen von Maria Montessori.

(sabi)
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