Tödlicher Unfall in Neukirchen-Vluyn Gymnasium richtet Kondolenzraum ein

Neukirchen-Vluyn · Nach dem Unglück, bei dem zwei Schüler des Julius-Stursberg-Gymnasiums starben und zwei schwer verletzt wurden, stehen Mitschüler und Lehrer unter Schock. Die Ursache des Unfalls ist weiterhin ungeklärt. Die Polizei warnt vor Netz-Gerüchten.

 Trauernde haben an der Unfallstelle Kerzen und Blumen niedergelegt.

Trauernde haben an der Unfallstelle Kerzen und Blumen niedergelegt.

Foto: crei

Es war kein Start in die Schulwoche wie sonst für die Schüler des Julius-Stursberg-Gymnasiums. Der schreckliche Unfall, bei dem in der Nacht zu Samstag zwei Jugendliche ums Leben kamen und zwei weitere schwer verletzt wurden, liegt wie ein Schatten über der Schule. Denn alle vier Insassen des Unglücksautos waren aktuell oder früher Schüler des Neukirchen-Vluyner Gymnasiums.

"Wir sind alle zutiefst schockiert und traurig", sagt die Schulleiterin Dr. Susanne Marten-Cleef. Ein Kondolenzraum wurde eigens eingerichtet, damit die Mädchen und Jungen einen Ort für ihre Trauer haben. "Außerdem sind zurzeit drei Notfallseelsorger bei uns vor Ort", berichtet die Rektorin. "Wir überlegen nun, wie wir als Schule auf dieses Unglück reagieren sollen."

Gestern Vormittag besuchte der SPD-Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann die Schule. Anlass war ein EU-Schulprojekttag, doch das Unglück war natürlich das beherrschende Thema unter den Schülern und Lehrern. Ehrmann habe die richtigen Worte gefunden, "er hat das sehr würdevoll gemacht", sagt die Schulleiterin.

Zumindest eine tröstliche Nachricht gab es gestern. "Die beiden schwer verletzten Jugendlichen sind außer Lebensgefahr", teilt Andrea Margraf, Sprecherin der Kreis Weseler Polizei mit. "Sie liegen jetzt auf der normalen Station." Über die Ursache des Unglücks gebe es noch keine klaren Erkenntnisse. "Ein Sachverständiger war vor Ort, hat sogar den Unfallort von oben mit einer Drohne untersucht." Dennoch: "Die Ermittlungen stehen noch am Anfang."

Der Unfall war gegen 22.30 Uhr auf der Krefelder Straße passiert, nicht weit vom Felgtenhof. Diese Stelle liegt bereits auf Moerser Stadtgebiet. Das Fahrzeug mit den jungen Leuten war nach rechts auf den Grünstreifen geraten, dann nach links geschleudert worden. Er prallte mit der Beifahrerseite gegen einen Baum. Fahrer und Beifahrerin, beide 18 Jahre alt, wurden tot geborgen. Die Insassen auf der Rückbank, 18 und 19 Jahre, wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Andrea Margraf warnt davor, Gerüchte zu glauben, die seit Tagen in den sozialen Netzwerken die Runde machen. Dort würden Behauptungen über angebliche Aussagen zu der Unfallursache in die Welt gesetzt, die jeder Grundlage entbehrten. "Die überlebenden Jugendlichen waren am Wochenende nicht vernehmungsfähig", stellt die Polizeisprecherin klar.

Der Ort des Unglücks, zwischen den Einmündungen der Nieper Straße und der Neukirchener Straße gelegen, gilt bei der Kreis Weseler Polizei nicht als Unfallschwerpunkt. Weitaus häufiger komme es an der Kreuzung Krefelder Straße/Bendmannstraße zu schweren Vorfällen.

Ein weiterer tödlicher Unfall hatte sich an vergangenen Wochenende ereignet. Am frühen Samstagnachmittag war ein 33-Jähriger aus Moers mit seinem Auto auf der Verbandsstraße in Norden Repelen gegen einen Baum geprallt. Alle Versuche, ihn wieder ins Leben zurückzuholen, scheiterten. In diesem Fall gibt es deutliche Indizien, dass der Mann zu riskant gefahren ist. "Uns liegen Zeugenaussagen vor, dass der Fahrzeugführer eine rasante Fahrweise an den Tag gelegt hat. Außerdem soll er ein gefährliches Überholmanöver durchgeführt haben." Auf der Verbandsstraße gilt eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 70.

(s-g)
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