Neukirchen-Vluyn Grundschule setzt auf Montessori-Konzept

Neukirchen-Vluyn · Nach den Sommerferien startet die Hundertwasser-Grundschule in Neukirchen-Vluyn mit reinen Montessori-Klassen durch. Zweizügig beginnen die I-Dötzchen an der Neukirchener Grundschule.

 Das Archivbild zeit Lehrerin Anke Winter, die Kinder beim selbstständigem Lernen in der Montessori-Gruppe begleitet. Das Interesse an dem pädagogischen Konzept ist so groß, dass die Hundertwasser-Schule künftig ganz auf "Montessori" umstellt.

Das Archivbild zeit Lehrerin Anke Winter, die Kinder beim selbstständigem Lernen in der Montessori-Gruppe begleitet. Das Interesse an dem pädagogischen Konzept ist so groß, dass die Hundertwasser-Schule künftig ganz auf "Montessori" umstellt.

Foto: Dieker (archiv)

Tania Lauterbach, Schulleiterin der Friedensreich-Hundertwasser-Schule im Ortsteil Neukirchen, hat sich einiges vorgenommen. "Wir wollten komplett auf Montessori-Klassen umstellen. Erstmals haben wir nach den Sommerferien mit dem Schulstart keine Regelklassen mehr", sagt sie. An den Start gehen 55 Jungen und Mädchen, die direkt mit der reformpädagogischen Methode der Italienerin Maria Montessori (1870-1952) ihre Schullaufbahn beginnen werden. Die im Regelbetrieb befindlichen zweiten, dritten und vierten Schuljahre laufen nach und nach aus.

Dass das Ziel deutlich näher rückte, zeichnete sich bereits seit letztem Herbst mit der Zunahme der Anmeldungen ab (die RP berichtete). "Die Zahl der Anmeldungen ist kontinuierlich gestiegen", so die Schulleiterin. Schulkinder kommen aus Neukirchen-Vluyn und dem Umland. Die Begeisterung für das Konzept "Lernen nach Montessori" lässt sich schnell erläutern. "Montessori-Pädagogik steht für sehr individualisiertes Lernen von der ersten Klasse an", so die Schulleiterin, die schon im Studium eine entsprechende Ausbildung machte.

Kern der Montessori-Pädagogik ist die Organisation von selbstständigem Lernen mit Hilfe entsprechender Materialien. "Kinder lassen sich im jahrgangsübergreifenden Unterricht von ihren Interessen leiten und wollen, was sie tun", so ihre Erläuterung. "Selbstständiges Lernen erlernen wird nicht bequemer, sondern gelingt Interessen-gesteuert und mit Lust am Lernen." Problemlos gestaltet sich der spätere Übergang auf weiterführende Schulen, so Lauterbachs Erfahrungen. Lehrkräfte kommen in die Position des Beobachtens und Unterstützens während der Freiarbeit und helfen, wo nötig. Schulische Leistungen werden nach traditionellen Kriterien und anhand von Klassenarbeiten bewertet. "Das Material erschließt das Fach. Kinder haben nur für das Fach Mathematik ein Arbeitsbuch und arbeiten ansonsten mit Übungsheften. Die pädagogischen Rahmenbedingungen müssen stimmen, die bis zur Klassenraumgestaltung reichen", so Lauterbach. "Montessori-Pädagogik ist eine grundsätzlich Haltung. Alle Faktoren greifen ineinander."

Nach dem Start 2011/12 mit 18 Kindern im Montessori-Zweig wurden kontinuierlich die entsprechenden Materialien angeschafft. "Das Angebot ist eingeschlagen wie ein Blitz", so Lauterbach. Das Kollegium machte Fortbildungen auf eigene Kosten, bei Eltern sprach sich das schulische Konzept wie ein Lauffeuer rum. "Die Montessori-Pädagogik ist unsere Chance, dass alle Kinder zurecht kommen können." Die Phase der Umstellung bezeichnet sie als gelungen. "Sie brauchte Zeit, um von allem getragen zu werden", so Lauterbach, die auf Info-Veranstaltungen gesetzt hat. Aktiv zum Schulleben beigetragen hat der Förderverein bei Aktionen und Schulprojekten. Er sucht weiterhin Paten für die notwendigen Montessori-Materialien.

(sabi)
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