Moers Grüne beklagen Schwerverkehr in Rayen

Moers · Laut Messungen hat die Zahl der großen Lkw, die täglich durch den Ort brausen, in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Sperrung auf der A 40 habe die Situation nun drastisch verschärft, sagt Ratsfrau Karin Fetzer.

 Dieser Lkw war gestern auf der Geldernschen Straße in Rayen unterwegs. Er allein wäre nicht das Problem, doch viele Brummifahrer nutzen die L 474, die durch den Ort führt, um den Weg zur A 42 abzukürzen.

Dieser Lkw war gestern auf der Geldernschen Straße in Rayen unterwegs. Er allein wäre nicht das Problem, doch viele Brummifahrer nutzen die L 474, die durch den Ort führt, um den Weg zur A 42 abzukürzen.

Foto: Klaus Dieker

Die Ortschaft Rayen, reizvoll am Fuße des nach ihr benannten Berges gelegen, ist eigentlich ein beschaulicher Ort. Wenn da nicht die Ortsdurchfahrt wäre, die Geldernsche Straße. Eine Einladung für den Schwerverkehr, durch das Dorf zu brettern, so beklagt es die Grünen-Politikerin Karin Fetzer in einer Pressemitteilung ihrer Fraktion.

"Seit Jahren beklagen die Rayener Anwohner eine Zunahme des Pkw- und Schwerlastverkehrs durch die Ortschaft Rayen", schreibt Fetzer, die selber in der Ortschaft lebt. "Wir von Bündnis 90/Grüne sind der Meinung, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht, da die Situation für die Anwohner immer belastender wird."

Die Lage sei nun noch brisanter geworden durch die Sperrungen auf der A 40. "Dadurch hat sich die Belastung durch den Lkw-Verkehr noch drastisch erhöht", berichtet die Kommunalpolitikerin. "Die Fahrer kürzen über Rayen die Strecke in Richtung A 42 ab."

Die Verantwortung für die Straße - offiziell L 474 genannt - liegt in den Händen des Landesbetriebes Straßenbau NRW, einer Behörde, die nicht eben für ihre Flexibilität berühmt ist. Dort hieß es auf die Anfrage der Grünen, es bestehe aus straßenrechtlicher Sicht zurzeit keine Notwendigkeit für verkehrsregelnde Maßnahmen. Straßen NRW führe zudem keine Lärmmessungen durch. Die Grünen möchten daher die Verwaltung auffordern, eine solche aktuelle Messung durchzuführen. Das soll einer der nächsten Schritte sein.

Dabei gibt es laut den Grünen harte Zahlen, die belegen, wie stark der Straßenverkehr durch die Ortschaft angestiegen ist. Im Jahr 2010 war die bislang letzte Bundesverkehrszählung durchgeführt worden, darauf ergab sich eine Zahl von 7684 Fahrzeugen pro Tag für Rayen, mit einem Anteil Schwerverkehr von 307 Fahrzeugen, also rund vier Prozent. Vergleiche man die Zahlen aus dem Jahr 2005, so zeige sich eine Verdopplung des Schwerverkehranteils, ganz abgesehen von rund 700 Fahrzeugen mehr pro Tag bei der späteren Messung.

"Eine Geschwindigkeitsüberwachung der Polizei am 13. November 2014 und am 20. November 2014 ergab folgendes Ergebnis: Am 13. November wurden im Zeitraum von 7.45 bis 10.45 Uhr 329 Fahrzeuge gemessen. Es wurden fünf Verwarngelder für Pkw-Fahrer ausgesprochen. Am 20. November wurden im Zeitraum von 6.55 bis 12.15 Uhr 950 Fahrzeuge gemessen. Zwei Verwarngelder für Pkw in Fahrtrichtung Rheurdt und fünf in Fahrtrichtung Moers wurden ausgesprochen", gibt Fetzer die jüngsten Zahlen wieder. Weitere Geschwindigkeitsmessungen seien offenbar in den vergangenen Jahren nicht erfolgt, also fehlten Vergleichsdaten.

Bündnis 90/Grüne sind nicht die einzige Fraktion vor Ort, die sich in den vergangenen Jahren mit dem Problem beschäftigt hat. "Ich weiß, dass Klaus Franzen, der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende, sich da eingesetzt hat", erinnert sich Fetzer. Sie hofft nun, dass die für das Jahr 2015 angekündigte Bundesverkehrszählung Material liefert, das zeige, welche Ausmaße die Belastung durch Schwerverkehr in Rayen angenommen hat.

(RP)
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