Neukirchen-Vluyn Fantasy-Spektakel rund um die Donger Mühle

Neukirchen-Vluyn · Das Gelände bei Neukirchen war am Wochenende erstmals Anlaufpunkt für Fantasy- und Cosplay-Anhänger.

Bunt gewandete Gäste bevölkerten das Festivalgelände, auf dem unter anderem Aktionen, Musik und Workshops geboten wurden.

Bunt gewandete Gäste bevölkerten das Festivalgelände, auf dem unter anderem Aktionen, Musik und Workshops geboten wurden.

Foto: Klaus Dieker

Die Reise in die Vergangenheit, in Zeitepochen wie Mittelalter, Barock oder die Lebenswelt der Piraten, erwies sich für das Publikum und Darsteller als perfekt. Erstmals fand auf dem Mühlengelände in der Dong ein farbenprächtiges wie kurioses Szenetreffen statt. Veranstalter Hartmut Wächter: "Das Gelände mit den verschiedenen Plätzen erweist sich für uns als idealer Ort." Für Joachim Bürger, Mühlen-Besitzer, ist das Fantasy- und Cosplay-Spektakel, die "stringente Fortsetzung des Märchenfestivals. Ein Karneval für Kreative."

Wächter ist Vertreter der "Steampunk-Szene", erkennbar am Retro-Outfit mit nostalgischer Fliegerbrille. Er ist auch Besitzer einer "Zeitmaschine", eines Gefährts, das der Fantasie entsprungen ist, aber an das Exemplar von Science-Fiction-Autor Jules Verne angelehnt ist. Ein Golfmobil dient als fahrbarer Untersatz, über allem schwebt die Anmutung eines Miniatur-Zeppelins. Hingucker ist die messingblanke Dampfmaschine.

In eine andere Welt schlüpfen, eine andere Zeit erleben, das ist die Motivation der Cosplayer und ihrer Fantasiewelten, die längst auch die Welt des Comics und Mangas, und somit der Neuzeit, erreicht hat. Nici Paul ist fasziniert von dieser Welt und den Zukunftsvisionen. Auch sie liebt den Steampunk. Als Mitglied der Steampunk-Tanzgruppe "wild tribe" ist sie Teil des Bühnenprogramms. Die 42-Jährige aus Wuppertal ist Jahre in der gut vernetzten Szene unterwegs. Ihr Kleiderfundus entsprechend voll, so dass sie zügig das richtige Outfit findet, das an die Zeit um 1900 erinnert. "Wir leben auf solchen Festivals unsere Vorstellungen aus. Vor allem das Publikum macht schnell mit", sagt sie. Über die Kleiderfrage komme sie schnell ins Gespräch.

Möglichkeiten, die so andere Welt, vergangene wie zukünftige Epochen, kennen zu lernen, bot das Spektakel zur Genüge. Verschiedene Stände boten Workshops an, beispielsweise um derartig fantastische Kleider herzustellen. Kein Spektakel dieser Art ohne die edle Ritterschaft, die zum Plausch an ihre Stände einlud. Auch ein Piratenstand war vertreten, wie auch ein Klinikum des Horrors inklusive Patienten.

Simon André Kledtke, junger Fantasy-Buchautor, entführte mit seiner Lesung in die Welt der Abenteuer, Gefahren, Elfen und dämonischen Wolfsreiter. Die Gelderner Band Faelend bot asiatisch-westliche Popmusik und Texte in Tolkiens Kunstsprache Elbisch.

Auch für die nächste Zeit können sich Hartmut Wächter und Joachim Bürger eine Fortsetzung des Fantasy- und Cosplay-Spektakels rund um die Donger Mühle vorstellen. Absolut wenig versöhnlich für die Zeitreise durch die Jahrhunderte gab sich allerdings das recht wechselhafte und kühl-nasse Wetter am Wochenende.

(sabi)
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