Neukirchen-Vluyn/Moers Experten des Kreises untersuchen tödlichen Unfall

Neukirchen-Vluyn/Moers · Der Unfall bei Moers, bei dem in der Nacht zum 30. April zwei Jugendliche aus Neukirchen-Vluyn ums Leben gekommen sind und zwei schwer verletzt wurden, ist durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht worden. Zu diesem Schluss komme der Sachverständige, der in die Ermittlungen eingeschaltet worden war, teilte gestern die Kreis Weseler Polizei mit. Bei dem Unglück, das sich auf der Krefelder Straße zwischen Kapellen und Niep ereignete, war das Auto der vier Jugendlichen von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt.

Mittlerweile mehren sich Stimmen, die auf die Gefahren dieses Streckenabschnitts hinweisen. Einer der Anwohner ist der Arzt Dr. Stephan Swart. Die Aussage der Polizei, es handle sich um keinen Unfallschwerpunkt, könne er nicht nachvollziehen. "In den vergangenen Jahren gab es hier fünf Tote", sagt der Mediziner, der selber als Notarzt gearbeitet hat. Eine Gefahr seien die eng gepflanzten Bäume der Allee. Leider erlebe er auch, dass Fahrer zu schnell unterwegs seien. "Hier werden manchmal 120 bis 130 km/h gefahren", schildert er seine Eindrücke. "Wenn ich auf die Straße einbiege, schwitze ich immer Blut und Wasser."

Auf der besagten Strecke gilt ein Tempogebot von 100 Stundenkilometern, wie es außerhalb von Ortschaften üblich ist. Das ist ein zu hohes Tempo, meint auch ein weiterer Anwohner, Jo Guntermann. In einer Mail an unsere Zeitung schreibt er: "Ich frage mich, wie viele Menschen auf diesem kurzen Abschnitt ohne Tempolimit noch sterben müssen, bis hier endlich Tempo 70 eingerichtet wird."

Am Freitag werden Experten des Kreises Wesel die Unfallstelle auf der L 475 begutachten. Sie schauen sich ebenfalls die Stelle des tödlichen Unfalls auf der Verbandsstraße bei Repelen an, wo am gleichen Wochenende ein 33-Jähriger mit seinem Auto gegen einen Baum geprallt war. Dieter Kreilkamp, Leiter der Unfallkommission des Kreises Wesel, ist dabei. "Wir vertreten aber nicht diese Kommission, sondern eine Gruppe, die auf Veranlassung des Landrates jene Stellen überprüft, an denen es Unfälle mit Todesfolge gegeben hat." Die Fachleute untersuchen, ob es äußerliche Umstände gibt, die schwere Unglücke begünstigen. "Sollte das so sein, empfehlen wir der zuständigen Kommune, in beiden Fällen der Stadt Moers, etwas zu unternehmen." Kreilkamp versichert: "Wir nehmen in einem solchen Fall nicht billigend in Kauf, dass dort noch etwas passiert."

(s-g)
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